TÜBINGEN. Weltweite Spitzenwissenschaftler im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) wollen sich besser mit den Gesundheitswissenschaften vernetzen, um das Coronavirus zu bekämpfen. »Wesentlich für die erfolgreiche Anwendung von KI-basierten Methoden wird die direkte Zusammenarbeit zwischen Experten aus der Epidemiologie oder Virologie und KI-Experten sein«, teilte der Physiker, Mathematiker und Informatiker Bernhard Schölkopf der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit.
Schölkopf ist Direktor am Tübinger Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und Mitbegründer des Kompetenzzentrums »Cyber Valley«. Er gilt als einer der weltweit führenden Forscher im Bereich des Maschinellen Lernens. Nach seinen Angaben kann KI im Kampf gegen das Coronavirus etwa bei der Entwicklung von Medikamenten, beim Testen von Wirkstoff-Datenbanken, bei der Unterstützung von Behandlungen und der Risikovorhersage zum Einsatz kommen.
Schölkopf war einer der Initiatoren einer Online-Konferenz, zu der am Mittwoch internationale Forscher als Referenten zugeschaltet waren. Themen waren beispielsweise die Vorhersage und Zurückverfolgung von Virusausbrüchen. Ziel war, auf KI-Projekte hinzuweisen und neue Kooperationen zu befördern. Organisiert hat die Video-Konferenz das Wissenschaftler-Netzwerk ELLIS (European Laboratory for Learning and Intelligent Systems). (dpa)