KIRCHENTELLINSFURT. Die Lichter sind bei Einbruch der Dunkelheit weithin zu sehen. Ein großer Kran und Baumaschinen erregen tagsüber Aufmerksamkeit. An der kleinen Brücke der Bahn über die Blaulach zwischen Tübingen und Kirchentellinsfurt wird seit Mitte Juli wieder gearbeitet.
Große Baustelle für eine kleine Brücke von nur 27 Metern Länge: Die Stahlfachwerk-Konstruktion aus dem Jahr 1904 hat den Belastungen durch die Züge kaum mehr standgehalten. Sie wurde bereits 2023 zurückgebaut. Die beiden Gleise wurden durch Hilfsbrücken ersetzt. Nun kommt die Hilfs-Konstruktion wieder weg, und die neue Brücke wird eingesetzt. Läuft alles nach Plan, könnte dies in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 14. auf 15. August, geschehen.
Die Arbeiten an der Oberleitung, den Gleisen und der Hilfsbrücke sind gut vorangekommen, bestätigt eine Bahnsprecherin auf Anfrage. Weil das Neckartal in Erdbebenzone 3 eingestuft ist, sind besondere Maßnahmen erforderlich. Bei der Ankerbohrung werden Betonpfähle im Untergrund versenkt, die absolute Standsicherheit garantieren sollen.
Dieser Teil der Bahnstrecke liegt auf Kusterdinger Gemarkung. Gleich daneben befindet sich ein Naturschutzgebiet – gewissermaßen eins, das als Besonderheit noch einen Bahnanschluss vorweisen kann.
Der Bahnverkehr ist seit Juli stark beeinträchtigt. Derzeit müssen Passagiere Ersatzbusse nutzen. Erst am 9. September ist die Strecke wieder ungehindert befahrbar. (-jk)