STARZACH/TÜBINGEN. Die olympischen Spiele sind in Verlängerung gegangen: Am Wochenende haben in Starzach-Wachendorf viele Feuerwehr-Helfer des Kreises Tübingen um die begehrten Leistungsabzeichen gewetteifert. Im Gegensatz zu Olympia kämpfen die ehrenamtlichen Retter nicht gegeneinander, sondern in Gruppen miteinander. Die Abnahme der Leistungsabzeichen dient dem intensiven Einüben feuerwehrtechnischer Grundtätigkeiten. Wenn die wie im Schlaf fehlerfrei beherrscht werden, können im Ernstfall effektiv Menschen aus Notsituationen gerettet und bedeutende Sachwerte schnell geschützt werden.
Die Leistungsprüfungen werden kreisweit in der Regel jährlich an wechselnden Standorten abgenommen. Dieses Mal boten sich die Feierlichkeiten zum 50ste Bestehen der Feuerwehr Starzach an. Bei der Gemeindereform 1974 wurden fünf Teilortwehren zusammengeführt; die 112 Freiwilligen sind allerdings in den nach wie vor bestehenden Abteilungen Bierlingen, Börstingen, Felldorf, Sulzau und Wachendorf aktiv.
Im letzteren Ortsteil traten am Samstag dreißig Gruppen an, um auf zwei vorbereiteten Wettkampf-Bahnen im Viertelstunden-Takt ihre Prüfungen abzulegen. Die Leistungsabzeichen sind in den drei Stufen Bronze, Silber und Gold untergliedert. Rund 250 junge Männer und Frauen kämpften für ihre Heimatwehr. Darunter Freiwillige aus Gomaringen-Stockach, Mössingen, Kusterdingen und Kirchentellinsfurt. Außerdem zahlreiche Wehren aus den Löschbezirken Tübingen und Rottenburg. Als Gast trat eine Gruppe aus Pfullingen an. In einer vorherigen Gold-Prüfung im Kreis Reutlingen konnte einer aus dem Team krankheitsbedingt nicht mitmachen. »Deshalb haben seine Kameraden gesagt, wir treten mit Dir nochmal gemeinsam an«, so Klaus Knöller. Der Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement im Landkreis Tübingen freute sich über die kameradschaftliche Geste. Auch, dass die Gruppe Hirrlingen kreisüberschreitend mit der Zollernalb-Feuerwehr Rangendingen an den Start ging.
Acht Gruppen mussten beim Bronze-Abzeichen unter den strengen Augen mehrerer Schiedsrichter nach vorgeschriebenen Regeln und unter Zeitdruck einen Löscheinsatz samt Rettung einer Person über eine tragbare Leiter meistern. Beim Silber-Abzeichen wurde bei 16 Gruppen die Wasserentnahme aus offenem Gewässer (Wasserbecken) sowie die technische Hilfe nach einem Verkehrsunfall (Autowrack) mit Personenrettung und Erster Hilfe geprüft.
Schließlich traten fünf Teams im Gold-Modus an. Neben einem Lösch- und Rettungseinsatz mussten die Helfer durch eine schriftliche Prüfung das notwendige Fachwissen nachweisen.
Meist mehrere Monate haben die Gruppen auf diesen Tag hintrainiert. Bronze wird eigentlich im Rahmen der Trupp-Mann-Ausbildung von jedem Aktiven erwartet. »Anderseits stärkt die Prüfung den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe«, so Vize-Kreisbrandmeister Michael Oser. (GEA)