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Aktuell Gedenktag

Gegen Antisemitismus: »Marsch des Lebens« in Tübingen

Beim »Marsch des Lebens« gegen Antisemitismus in Tübingen.  FOTO: STÖHR
Beim »Marsch des Lebens« gegen Antisemitismus in Tübingen. FOTO: STÖHR
Beim »Marsch des Lebens« gegen Antisemitismus in Tübingen. FOTO: STÖHR

TÜBINGEN. In diesem Jahr jährt sich der Aufstand der Juden im Warschauer Ghetto zum 80. Mal. Daher steht der »Marsch des Lebens« 2023 unter dem Titel »Aufstand gegen Antisemitismus«. Auch in Tübingen versammelten sich gestern Abend rund 180 Teilnehmer, von denen viele Schilder und Israel-Fahnen trugen.

Die Aktion des gleichnamigen Vereins, die jedes Jahr an Jom haSchoa stattfindet, dem jüdischen Gedenktag für die Opfer des Holocaust, begann in dem Viertel der Unistadt, dessen Straßen die Namen früherer jüdischer Bürger Tübingens tragen. Die Historikerin Michaela Buckel gab einen kurzen Abriss über das Leben des Rabbiners Josef Wochenmark, des Viehhändlers Max Löwenstein und von Hanna Bernheim, deren Mann einen mittelständischen Textilbetrieb leitete. Während Wochenmark sich vor seiner Deportation das Leben nahm, starb Löwenstein im Konzentrationslager Theresienstadt. Den Bernheims gelang die Flucht in die USA.

Der gestrige »Marsch des Lebens« führte durch die Tübinger Innenstadt bis zum Marktplatz. Dort gab es noch eine Abschlusskundgebung. Die Initiative mobilisiert seit 2007 in 25 Nationen und über 400 Städten Menschen, aktiv ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen und Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft zu zeigen. Initiiert wurde der Marsch von Jobst und Charlotte Bittner von der evangelikalen Freikirche Tübinger Offensive Stadtmission (TOS) auf der Route des Todesmarsches von der Schwäbischen Alb nach Dachau. (ist)