Logo
Aktuell Demo

Friedliche Forderung nach Waffenstillstand auf dem Tübinger Holzmarkt

Bilder von leidenden Kindern und Teelichter: Palästina Kundgebung in Tübingen auf dem Holzmarkt vor der Stiftskirche.

In Tübingen auf dem Holzmarkt vor der Stiftskirche wurde das Leid der Zivilbevölkerung in Palästina gedacht.
In Tübingen auf dem Holzmarkt vor der Stiftskirche wurde das Leid der Zivilbevölkerung in Palästina gedacht. Foto: Nadine Nowara
In Tübingen auf dem Holzmarkt vor der Stiftskirche wurde das Leid der Zivilbevölkerung in Palästina gedacht.
Foto: Nadine Nowara

TÜBINGEN. Einen Waffenstillstand in Gaza forderte der Arbeitskreis Palästina Tübingen der Evangelischen Studierendengemeinde Tübingen am Donnerstag bei einer Kundgebung auf dem Holzmarkt. Der Platz füllte sich mit rund 150 Teilnehmern. Viele Besucher hatten Kerzen mitgebracht. Unter ihnen waren Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Nationalitäten. Einige errichteten eine Art Mahnmal auf der Treppe der Stiftskirche. Sie stellten Bilder auf, auf denen leidende Kinder und andere Kriegsopfer zu sehen waren. Mehrfach rief die Menge im Chor die umstrittene Parole »Free Palestine, free Gaza«. Diese ist per se nicht als antisemitisch einzustufen, jedoch der oft damit einhergehende Zusatz »from the river to the sea« – was das Existenzrecht Israels infrage stellt. Dies wurde bei der Kundgebung jedoch nicht gerufen. »Wir verurteilen die abscheulichen Massaker der Hamas in Südisrael aufs Schärfste und sind gleichzeitig sehr verstört über die Gewaltspirale, die dadurch ausgelöst wurde. Wir sehen die Verzweiflung der Menschen in Gaza, die sich von der Welt verlassen fühlen«, hieß es vonseiten der Organisatoren.

Die Zustände im Kriegsgebiet

Martina Waiblinger, Arbeitskreis Palästina, berichtete über die Zustände im Kriegsgebiet. Seit Wochen sei der Gaza-Streifen fast vollständig von Strom, Wasser, Treibstoff-, Medikamenten und Lebensmittellieferungen abgeschnitten. Die Journalistin Christina Förch, die im Libanon lebt, schilderte wie sie den Beginn des Krieges wahrgenommen hat.

»Die Bundesregierung muss ihre Stimme für einen Waffenstillstand erheben«, forderte Heike Hänsel (ehemalige Bundestags-Abgeordnete der Linken, Kultur des Friedens). Die israelische Armee sei auch für Kriegsverbrechen verantwortlich.

Viele Besucher äußerten sich der Presse gegenüber

Viele der Kundgebungs-Besucher wollten sich der Presse gegenüber über den Konflikt im Gaza-Streifen äußern. »Militärisch ist das nicht lösbar wegen der Zivilbevölkerung«, fand Jürgen von Vangerow. Eine junge Frau sprach die Dauer der Auseinandersetzungen an. »Es gibt seit Jahren Konflikte. Es wird sich nicht getraut, Kritik am israelischen Staat zu üben.« Eine der Anwesenden hat in Palästina sowohl auf der israelischen als auch auf der palästinensischen Seite viele Jahre gelebt. »Die Bevölkerung in Palästina leidet seit vielen Jahren. Israel besetzt Palästina. Die Gräueltaten des Hamas sind auch unerträglich.« Die 42-Jährige findet, dass Deutschland sich nicht auf Israels Seite schlagen müsse, wenn es »unmoralische Dinge« tue. Eine weitere Frau sagte: »Ich bin für eine Zwei-Staaten-Lösung. Man muss der palästinensischen Seite aber eine Perspektive bieten. Es sollte auch kein Problem sein, die palästinensische Flagge zu zeigen.« (GEA)