TÜBINGEN. Ein Kandidat ohne Konkurrenten. Eine einzige Nein-Stimme und 34 zu seinen Gunsten. Eine klare Sache oder? Die Wahl des seit 2006 amtierenden Amerikanistik-Professors in der Neuen Aula war für die Mitglieder des Senats und des Unirates eine Bestätigung seiner Erfolgsbilanz. Die Wahl war vorgezogen worden, weil der 64-Jährige im Jahr 2020 nach Erreichen der Altersgrenze nicht mehr hätte antreten können. So kann er bis 2024 die Geschicke der Uni Tübingen lenken.
Die Studierenden sahen das als Farce. Mit Transparenten und Flugblättern hatten sie das Vorgehen kritisiert und Plätze im Saal eingenommen. Vor Beginn der Veranstaltung überreichten sie Engler eine Krone und wiederholten ihren Protest gegen die Cyber-Valley-Pläne in Tübingen.
Engler betonte, an der Tübinger Uni gelte eine »Zivil-Klausel«. Der Vorwurf, es werde Forschung für die Rüstungs-Industrie betrieben, sei falsch. Auch die Sorge, die Institute erzeugten zusätzliche Knappheit auf dem Wohnungsmarkt, stimme so nicht. (GEA)