TÜBINGEN. Die Uniklinik hat zwei Infektionen mit den Corona-Virus bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag bestätigt. Bei den beiden Patienten handelt es sich um eine 24-jährige Studentin und ihren 60-jährigen Vater, der als Oberarzt in der Pathologie an der Uniklinik tätig ist.
Er hatte Kontakt mit zwölf Oberärzten und weiterem Klinikpersonal. Die Ärzte sind bis auf Weiteres zuhause isoliert. »Wir dürfen jetzt nicht hyperaktiv werden. Der Klinikbetrieb muss am Leben gehalten werden«, sagte Klinikchef Professor Michael Bamberg.
Die Studentin war gemeinsam mit dem aus Göppingen erkrankten Mann in Italien gewesen und kehrte am Sonntag zurück nach Deutschland. Beim Wiedersehen mit ihrem Vater hat sie diesen offenbar angesteckt.
Auf eigenen Verdacht meldeten sich beide beim Gesundheitsamt des Landkreises Tübingen. Seit Dienstagabend sind Vater und Tochter in der Uniklinik in Quarantäne.
Die junge Frau soll seit ihrer Rückkehr nur mit zwei Personen Kontakt gehabt haben, die nun zuhause isoliert werden. Sobald sie Symptome aufweisen, sollen sie auf das Virus getestet werden.
Den beiden mit dem Coronavirus infizierten Patienten aus Tübingen geht es nach Angaben des Universitätsklinikums der Stadt gut. »Sie sind in gutem Zustand und fühlen sich wohl«, sagte Nisar Malek, Ärztlicher Direktor an der Medizinischen Klinik, am Mittwoch. Der ältere Patient habe »so gut wie keine Symptome«, seine infizierte Tochter verspüre lediglich leichte Halsschmerzen. Sämtliche Kontaktpersonen der beiden Patienten aus den vergangenen Tagen seien bekannt und informiert.
Die neuen Infektionen hängen direkt mit dem ersten erkrankten baden-württembergischen Patienten im Kreis Göppingen zusammen. Die Frau sei in der vergangenen Woche mit ihm nach Italien gereist, wo er sich angesteckt haben soll. Beide Patienten gehörten zu den insgesamt 13 Kontaktpersonen des Mannes.
Der Fall des 25-Jährigen aus dem Kreis Göppingen war am Dienstagabend bekannt geworden. Der Mann ist der erste bestätigte Coronavirus-Fall in Baden-Württemberg. Er wird isoliert in Göppingen behandelt. (GEA)