DUSSLINGEN. Nach dem Auftritt von Bella Robin hielt es die Jury von »The Voice of Germany« nicht mehr auf den Sitzen. Auch vom kompletten Publikum gab es Standing Ovations für die 31-Jährige aus Dußlingen, die davon sichtlich gerührt war. Sie sorgte mit ihrer Interpretation der anspruchsvollen Powerballade »I surrender« von Celine Dion für den größten Überraschungsmoment in der Auftaktfolge der Castingshow auf ProSieben. »Das ist nice«, sagte Rea Garvey schon nach wenigen Tönen der Kandidatin bei den »Blind Auditions«. »Wow«, meinte Peter Maffay angesichts von so viel Stimmgewalt und Gefühl. Auch die anderen beiden Juroren, Mark Foster und Stefanie Kloß, waren hin und weg. Kein Wunder also, dass alle schnell hintereinander ihre Buzzer drückten. Dadurch drehten sich ihre Stühle zur Bühne und sie sahen das Gesangstalent zum ersten Mal.
Darum geht's in »The Voice of Germany«
»The Voice of Germany« ist ein Musik-Casting-Format, das aktuell von Melissa Khalaj und Thore Schölermann moderiert wird. Bewerber, die es in die Show geschafft haben, müssen in der ersten Runde – den »Blind Auditions« – begleitet von einer Live-Band vor Publikum vorsingen. Die Jurymitglieder sitzen mit dem Rücken zur Bühne. Damit ein Kandidat eine Runde weiterkommt, muss sich während des Auftritts mindestens ein Mitglied der Jury zu ihm umdrehen. Die Juroren in der zwölften Staffel sind Mark Forster, Stefanie Kloß, Rea Garvey und Peter Maffay. Aus diesem Kreis wählen die Bewerber anschließend ihren Coach aus, der sie fit für die »Battle Round« macht. Die dritte Phase wird »Sing Offs« genannt. Hier darf jeder Coach zwei Liveshow-Teilnehmer auswählen. Im Finale, das live ausgetragen wird, entscheiden die Zuschauer, wer gewinnt. »The Voice« ist donnerstags bei ProSieben und freitags bei Sat.1 zu sehen - jeweils um 20.15 Uhr. (GEA)Nach dem fulminanten Auftritt rannte Bella Robins Tochter Emma auf die Bühne, um ihre Mutter in den Arm zu nehmen. Die Fünfjährige fand den Auftritt »gut«. Die Juroren waren deutlich euphorischer. »Es war wunderschön. Was du mit deiner Stimme machst ist echt krass«, schwärmte Stefanie Kloß, die als Sängerin der Band Silbermond bekannt geworden ist. »Es gibt wenige, die so eine Wärme ausstrahlen wie du. Obwohl ich dich nicht kenne, hätte ich Lust, Zeit mit dir zu verbringen.« Rock-Legende Peter Maffay hielt sich dagegen noch zurück. »Weil ich immer noch unter dem Eindruck stehe, was du vorgetragen hast. Das war sehr berührend.« Pop-Sänger Mark Foster kann nicht glauben, dass Bella Robin keine professionelle Sängerin ist. »So einen Auftritt legt man eigentlich erst später in den Live-Shows hin.«
Bella Robin will Chance bei »The Voice« nutzen
In den vergangenen Jahren war die Dußlingerin hauptsächlich als Hausfrau und Mutter tätig, verrät sie in ihrem Vorstellungsvideo. »Ich konnte meiner Leidenschaft deswegen nicht nachgehen.« Kurz nach der Geburt von Emma ist sie mit dem Vater, einem US-Amerikaner, nach Los Angeles gezogen. »Leider hat die Ehe nicht funktioniert. Seitdem bin ich mit Emma allein.« Sie hat sich deswegen dazu entschieden, wieder in die Heimat zu ziehen, wo ihre Eltern bei der Betreuung von Emma tatkräftig helfen. »Ich brauche die Unterstützung, weil ich wieder in der Schule bin.« Bella Robin absolviert eine Ausbildung zur Logopädin. »Ich muss ja jetzt Essen auf den Tisch bringen und meiner Tochter eine Zukunft bieten.« Ihre eigene Zukunft sieht die 31-Jährige in der Musik. Sie will professionelle Sängerin werden. Deswegen will sie ihre Chance bei »The Voice« nutzen und möglichst weit kommen.
Das trauen ihr alle Juroren zu. Sie buhlten um Bella Robin, wollten sie unbedingt in ihrem Team. »Du musst dir überlegen, wen du brauchst, um dich zu verbessern«, sagte Rea Garvey. »Du bist schon unglaublich gut, aber du kannst noch unglaublicher werden.« Die Worte des irischen Sängers schienen ihre Wirkung bei der Umworbenen nicht verfehlt zu haben, die noch unsicher war, wen sie wählen sollte. Sie entschied sich für Garvey als Coach und Mentor. Hinter der Bühne konnte die Dußlingerin noch gar nicht fassen, was gerade passiert war. Dass alle vier Juroren sie haben wollten, »war ein Ritterschlag«. Garvey jubelte, dass er die talentierte Sängerin von sich überzeugen konnte. Siegessicher sagte er zu seinen Jury-Konkurrenten: »Wir sehen uns im Finale.« (GEA)