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Curevac will in die Alte Weberei in Tübingen

Corona macht dem Investor einen Strich durch die Rechnung. Bürogemeinschaften nicht mehr populär. 350 Arbeitsplätze im ehemaligen Egeria-Areal

Curevac
Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac. Foto: Gollnow/dpa
Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac.
Foto: Gollnow/dpa

TÜBINGEN. Labore statt Gemeinschaftsbüros: Für das ehemalige Egeria-Gelände in Tübingen zeichnet sich eine neue Entwicklung ab. Curevac bekommt einen neuen Standort, aber damit entstehen weniger Wohnungen als gedacht.

Ursprünglich hieß es in der Alten Weberei: Es entsteht ein »Coworking Space« mit rund 230 Arbeitsplätzen plus 32 Zwei-Zimmer-Wohnungen in den Obergeschossen. In den sechs neu geplanten Wohngebäuden waren insgesamt 55 Wohnungen vorgesehen. Doch daraus wird nichts.

Corona hat der WT80-Dach-Immobilien-Investment GmbH und der Alten Weberei Tübingen Immobilienentwicklung GmbH einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Bürogemeinschaften sind nicht mehr populär. Zu viele Kontakte. Zu schwierig mit den Abständen. Erst hat man das Vorhaben verschoben, jetzt rechnet man nicht mehr damit, dass es sich verwirklichen lässt.

Nur noch 24 statt 87 Wohnungen

Gleichzeitig hat Curevac ein rasantes Wachstum verzeichnet. Von Ende 2019 bis heute wuchs die Zahl der Mitarbeiter von 450 auf 700. »Rund 300 Stellen sind aktuell zu besetzen«, teilt die Stadtverwaltung den Gemeinderäten mit. Im Technologiepark hat’s dafür nicht genügend Raum. Das Biopharmazie-Unternehmen möchte daher das Bestandsgebäude der Egeria für Labore nutzen. In drei Neubauten sollen weitere Labore und Büros untergebracht werden.

200 Mitarbeiter in der alten Egeria, bis zu 150 in den Neubauten: Da schrumpft die Zahl der möglichen Wohnungen beträchtlich. Statt der ursprünglich vorgesehenen 87 würden nur noch 24 realisiert. »Das ist bedauerlich«, sagt man im Rathaus, schließlich ist der Wohnungsmarkt in Tübingen sehr angespannt. Doch dafür werden dringend benötigte Gewerbeflächen für ein »sehr bedeutendes Tübinger Unternehmen« und Arbeitsplätze geschaffen.

Der Denkmalschutz hat zugestimmt. Das Hochregal darf abgebrochen werden, das alte Gebäude wird umgebaut. Weil es sich um ein Mischgebiet handelt, ist das veränderte Verhältnis von Wohnungen und Gewerbe vom Planungsrecht her unproblematisch. Die Tiefgarage wird um mehr als ein Drittel auf 72 Plätze verkleinert. (-jk)