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Corona mit Ultraviolett-Strahlung abtöten? Uni Tübingen startet Projekt

Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Überstandene Erkrankungen nachweisen zu können, ist wichtig.  FOTO: ADOBE STOCK
Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Überstandene Erkrankungen nachweisen zu können, ist wichtig. FOTO: ADOBE STOCK
Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Überstandene Erkrankungen nachweisen zu können, ist wichtig. FOTO: ADOBE STOCK

TÜBINGEN. Können bestimmte Ultraviolett-Strahlen Corona-Viren in der Luft unschädlich machen? Ja: Das haben die Tübinger Virologen bereits nachgewiesen. Wirksam ist die Strahlung gegen die Viren demnach dann, wenn die Corona-Viren auf festen Oberflächen sitzen. Nicht nachgewiesen werden konnte bisher jedoch, ob das auch für die Viren gilt, die sich in Aerosolen aufhalten. Ingenieure der Hochschule Heilbronn und Virologen vom Universitätsklinikum Tübingen versuchen hier nun  in einem einzigartigen interdisziplinären Projekt nachzuforschen.

Das Team um die Heilbronner Professorin Jennifer Niessner konzipiert und baut daher einen Aerosolprüfstand, der in die Sterilbank eines Hochsicherheitslabors an der Universitätsklinik Tübingen integriert wird. Die dortigen Projektpartner um Prof. Michael Schindler arbeiten mit infektiösen Coronaviren und überprüfen erstmals, ob und mit welcher Bestrahlungsdosis Coronaviren in Aerosolen inaktiviert werden können.

Die aktuell erforschten Technologien mit einer bestimmten Sorte ultravioletter Strahlung könnten so ein weiterer technologischer Baustein sein, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu minimieren. Außerdem könnten sie eine energieeffiziente und leise Alternative zu heute genutzten Luftreinigungstechnologien wie z.B. leistungsfähigen Filtern darstellen.

Die Forscher vermuten darüber hinaus: Mit der Strahlung könnten persönliche Kontakte des öffentlichen Lebens in Schulen, Kindergärten, Hochschulen, aber auch das Zusammentreffen von Menschen in Büros, Krankenhäusern und Praxen, in Verwaltungs- und Produktionsstätten, oder in Hotels, Gaststätten und kulturellen Einrichtungen sicherer werden.

Das Land Baden-Württemberg fördert das Projekt »Testaerosole« mit knapp 1,6 Millionen Euro. Beteiligt sind auch die Universität Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie. (pm)