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Aktuell Landwirtschaft

Corona-Auflagen greifen auch auf Pferdehof

Noch können die 30 Pferde auf dem Immenhof versorgt werden

An jeder Hand ein Pferd: Debora Riehle mit Bruno (links) und Lilly (rechts).  FOTO: SAPOTNIK
An jeder Hand ein Pferd: Debora Riehle mit Bruno (links) und Lilly (rechts). FOTO: SAPOTNIK
An jeder Hand ein Pferd: Debora Riehle mit Bruno (links) und Lilly (rechts). FOTO: SAPOTNIK

IMMENHAUSEN. Webinare, Videos mit Sportanleitungen, Buchtipps – für Menschen, die wegen des neuartigen Coronavirus zuhause bleiben, tummeln sich jeden Tage neue Ideen, um besser mit der ungewohnten Situation zurechtzukommen. Doch nicht nur Menschen müssen sich wegen des Virus einschränken, auch Tiere sind davon betroffen.

Auf dem Immenhof in Immenhausen leben bei Familie Riehle 30 Pferde, die Privatpersonen gehören. Wegen des Coronavirus gelten nun strenge Regeln auf dem Hof. »Für uns ist aber die größte Herausforderung, dass wir alle Gäste wegschicken müssen. Denn der Hof ist derzeit für Besucher gesperrt«, sagt Debora Riehle. Das sei schwierig, denn besonders die Kinder, die zurzeit keine Schule haben, zieht es auf den Reiterhof.

Neue Bestimmungen

Aber das ist seit vergangener Woche nicht mehr möglich. Am Dienstag hat die Reiterliche Vereinigung in Warendorf neue Bestimmungen für Pferdehöfe erlassen. Auf den Hof dürfen nun nur noch die Eigentümer der Pferde, die sich darum kümmern, dass die Tiere mit Futter versorgt und gepflegt werden und sie ausreichend Bewegung bekommen. »Das Füttern ist kein Problem, das machen wir sonst auch. Aber wir hoffen, dass die Regelungen nicht noch strenger werden«, sagt Riehle.

30 Pferde bewegen: Unmöglich

Drei Familienmitglieder leiten gemeinsam den Hof. »Wir könnten es auf keinen Fall stemmen, 30 Pferde zu bewegen«, sagt die 29-Jährige. Zwar habe jedes der Tiere einen anderen Bedarf an Bewegung, doch mit einer Stunde pro Pferd pro Tag müsse mindestens gerechnet werden. »Wir versuchen jetzt, das Beste aus der Situation zu machen«, sagt Riehle. Aber einfach sei es natürlich nicht. Trotz der neuen Auflagen läuft der Betrieb auf dem Immenhof weiter. »Wir hoffen natürlich, dass es so bleibt«, sagt Riehle. Doch in Zeiten wie diesen wisse niemand, was am nächsten Tag passiert.

MASSGABEN IM PFERDERSTALL: NOTFALLPLAN

Die Versorgung und Bewegung der Pferde

– Verzicht auf die gängigen Begrüßungsrituale – ein zugerufenes, freundliche »Hallo« reicht aus

– ein Mindestabstand von ein bis zwei Metern zu anderen Personen im Stall ist bei jeglichen Tätigkeiten rund um die Betreuung der Pferde einzuhalten. Der Mindestabstand muss auch in der Sattelkammer oder in anderen Räumen des Stalls eingehalten werden

– Die Vor- und Nachbereitung der Pferde muss mit entsprechenden räumlichen Abständen der Menschen/Pferde voneinander erfolgen

– Die Anzahl von vier Pferden pro Bewegungsfläche (20 Meter mal 40 Meter Fläche) wird fachlich und hygienisch als vertretbar, aber als Obergrenze gesehen (pro Pferd 200 Quadratmeter)

– Abstände zwischen den Pferden sind einzuhalten

– Der Aufenthaltsraum bleibt geschlossen, bis der Notfallplan aufgehoben wurde (GEA)

Debora Riehle und ihre Familie hoffen nur eines: Dass niemand von ihnen an Covid-19 erkrankt, denn dann könnten sie die Pferde nicht mehr versorgen. »Aber solange wir gesund sind, ist erst einmal alles gesichert«, sagt Riehle. (sapo)

DIE VERSORGUNG DER PFERDE SICHERSTELLEN

Das Coronavirus bei der Versorgung der Pferde eindämmen

– Personen mit Krankheitssymptomen dürfen den Stall/die Reitanlage nicht betreten

– die allgemeinen Hygienemaßnahmen zum Infektionsschutz sind jederzeit einzuhalten

– Ausschließlich die für die Versorgung und Bewegung der Pferde notwendigen Personen haben Zutritt zum Stall, Publikumsverkehr auf dem Hof ist nicht gestattet

– Bei Bedarf erstellt der Betriebsleiter einen Anwesenheitsplan für die notwendigen Personen, die für die Versorgung und Bewegung ihrer Pferde Zutritt zum Stall und der Reitanlage benötigen

Es werden gegebenenfalls Anwesenheitszeiten bestimmt, um die Anzahl der Menschen, die sich zeitgleich im Stall bewegen, zu minimieren

– die Vereinbarungen von tierärztlichen Terminen und Schmiedebesuchen unterliegen der Koordination des Betriebsleiters (GEA)

www.pferd-aktuelle.de