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Zauberhafter Gesangsabend in der Mössinger Martin-Luther-Kirche

Knapp 900 Menschen haben am vergangenen Wochenende in der Mössinger Martin-Luther-Kirche ein Chorprogramm auf die Beine gestellt, das die Herzen der Musikliebhaber höher schlagen ließ.

Foto: Jochen
Foto: Jochen Foto: Claudia Jochen
Foto: Jochen
Foto: Claudia Jochen

MÖSSINGEN. Da weiß man gar nicht, was man bei diesem Abend in der Martin-Luther-Kirche am meisten loben soll: Die Zusammenarbeit von Musikern und Veranstaltern und den reibungslosen Ablauf der zwei Großveranstaltungen mit annähernd 900 Beteiligten vor und hinter den Kulissen? Oder einfach nur das Programm mit Liebe zum Detail, das zwei Stunden wie im Fluge vergehen ließ?

»An Tagen wie diesen« lautete das Motto des adventlichen Konzertabends, inspiriert durch die Buch-Adventskalender von Manfred Müller. »An Tagen wie diesen lacht mein Herz, wenn es noch vor dem 1. Advent in der Kirche schon aussieht wie an Heiligabend«, freute sich der Hausherr Pfarrer Uwe Braun-Dietz in seiner Begrüßung. Dass die Toten Hosen mit diesem Lied ganz wunderbar in die Kirche passen, zeigte Dirigent und Initiator des Abends, Harri Pallas gleich zu Beginn: »An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit, wünsch' ich mir Unendlichkeit.«

Einfühlsamer Klangteppich

Conférencière Stefanie Pallas führte unterhaltsam durchs Programm, das auch einige mit Schülern der evangelischen Jenaplanschule am Firstwald produzierte Videoeinlagen beinhaltete. Harri Pallas gab den Dirigentenstock gleich nach dem ersten Stück weiter, denn auf ihn wartete das Keyboard mitsamt Band: Matthias Ulmer (Gitarre), Cédric Berner (Bass), Jann-Matti Pallas (Schlagzeug), Benedikt Walker (Saxophon) und Michael Narten (Cello) boten dem Chor einen einfühlsamen und präzise gewobenen Klangteppich, der den Kirchenraum wunderbar ausfüllte. »All you need is love« dirigierte Gillian Hughes und Stefanie Pallas erinnerte mit diesem Beatleslied auch an die Jahreslosung aus dem Korintherbrief: »Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe«. Was unsere Welt nämlich unbedingt und sehr dringend brauche, »ist nicht Streit, ist nicht Hass und ganz bestimmt keine Kriege – wir alle brauchen Liebe«, erklärte Pallas und dies unterstrich ein rührender, von Grundschülern gestalteter Videobeitrag, der ans Herz ging.

»Auf uns« lautete sodann der folgende Beitrag, den die 16-jährige Rosalie Pallas dirigierte und dabei fast schwebte, so leichtfüßig tänzelte sie vor den über 60 Choristen. Anfang des Jahres durfte Rosalie Pallas bei einem Förderprogramm des Kultusministeriums mitmachen, im Juni dieses Jahres absolvierte sie ihre C2-Prüfung zur Chorleiterin. Aber auch als Gesangssolistin brillierte sie gemeinsam mit Ulrike Eissler im folgenden Lied »Seite an Seite«.

In kurzer Zeit viel geschafft

Erst Mitte September fand sich der bunt zusammengewürfelte Projektchor zusammen, aber was dieser in der Kürze der Zeit an Solisten (Matthias Küchler, Ulrike Eissler, Rosalie Pallas, Samuel Matz, Frida Salzbrunn, Gillian Hughes, Arne Lindheimer und Konrad Heinz) und Choristen hervorgebracht hat, lässt schon enorm Staunen. Mit dem Schulchor standen gegen Ende dann über 120 Menschen auf der Bühne und auch das ausgewählte Programm sucht seinesgleichen. Ob »Nur noch kurz die Welt retten« oder »Don't you worry child« bis hin zu »Wunderfinder« oder »Zusammen« von den Fantastischen Vier – dieser bunt zusammengewürfelte Chor hat alles, was es braucht: Menschen, die mit Begeisterung von der Liebe zu den Mitmenschen singen. »Wir sind zusammen groß – wir sind zusammen eins: Ein Chor geht nicht allein, sondern nur zusammen – aber so wird aus vielen Eins: Ein Klang, eine Energie, eine Einheit«, bemerkte Pfarrer Braun-Dietz nach zwei Stunden Gesang. (GEA)