Mädelsausflug zum Stargeiger
Als Frauenschwarm wird David Garrett oft bezeichnet. Tatsächlich sind es hauptsächlich GEA-Leserinnen, die den bekannten Geiger live bei den Schlossfestspielen in Regensburg erleben wollen. Immerhin, ein Mann ist mit seiner Partnerin dabei.Im bequemen Reisebus geht die Fahrt in Richtung Oberpfalz. In Neumarkt steht das Museum für historische Maybach-Fahrzeuge auf dem Programm. Fast zehn Prozent der weltweit noch existierenden Fahrzeuge dieser Marke können hier bewundert werden. Wunderschön restaurierte Fahrzeuge, mit denen man nur zu gerne eine kleine Ausfahrt unternehmen möchte. Noch ein spätes Frühstück mit Weißwurst und Brezen, dann ist die Gruppe gut gestärkt, um die Stadt Regensburg zu erkunden.
Im Besucherzentrum Welterbe Regensburg gibt es einen ersten Eindruck zur ruhmreichen Vergangenheit der Stadt. Patrizierhäuser und Geschlechtertürme, Kirchen und Klöster spiegeln die Bedeutung der Stadt als mittelalterliches Handelszentrum und Umschlagplatz auf den Handelsrouten nach Italien, Böhmen, Russland und Byzanz wider. Bis heute prägen diese Bauten, die auch zwei Weltkriege überstanden haben, das Bild der Altstadt. Besonders deutlich wird dies bei der Stadtführung durch verwinkelte Gassen und vorbei an beeindruckenden Geschlechtertürmen. Diese »Hochhäuser des Mittelalters«, sind vor allem aus der Toskana bekannt. Je höher der Turm, desto höher das Ansehen der Familie. Durch die regen Geschäftsverbindungen nach Norditalien übernahmen die Regensburger damals den Turmbau-Wettstreit von ihren Handelspartnern.
Am Markt entstand im 13. Jahrhundert das Alte Rathaus, das durch weitere An- und Umbauten zum heutigen Gebäudekomplex aus Turm mit Palais und gotischem Reichssaalbau wurde. Ab 1594 fanden dort die vom Kaiser einberufenen Reichsversammlungen statt, von 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag, die dauerhafte Versammlung der Reichsstände im Heiligen Römischen Reich.
Schon von weitem sichtbar ist der Mittelpunkt der Altstadt: Dom St. Peter, Kathedrale des Bistums Regensburg. Besonders schön sind die farbenprächtigen Glasfenster aus dem 13. und 14. Jahrhundert..
Schließlich ist er da, der Tag der Schlossfestspiele mit David Garrett. Am Vormittag, während einer kleinen Führung durch die Prunkräume von Schloss St. Emmeram, erfahren die Gäste, dass das Schloss erst durch Um- und Anbauten aus dem Kloster Sankt Emmeram entstanden ist. Im Zuge der Säkularisierung und als Entschädigung für die Abtretung der Postrechte wurden dem Fürstenhaus Thurn und Taxis um 1810 das Klostergelände und die Gebäude übereignet.Der Abend startet mit einem Aperitif, gefolgt vom leckeren 3-Gang-Menü in festlicher Atmosphäre unter weißen Pavillons im stilvoll beleuchteten Schlossgarten. Im Innenhof des Schlosses ist die Tribüne aufgebaut. Dann ist er da, der Stargeiger mit seiner Band. Mit Pop und modern interpretierter Klassik, wie Beethovens 5. Sinfonie, begeistert er seine Fans. Dazwischen kleine Anekdoten aus seinem Leben. Auch eine Zugabe ist noch drin, bevor sich David Garrett aus Regensburg verabschiedet und ein begeistertes Publikum zurücklässt.
Am nächsten Tag besucht die Reutlinger Gruppe noch die alte Schnupftabakfabrik. Das Gebäude wurde im 12. Jahrhundert als nobles Wohn- und Repräsentationshaus erbaut und später als Schnupftabakfabrik genutzt. Heute sind wieder Wohn- und Geschäftsräume darin untergebracht. Nur drei Räume der einstigen Fabrik sind noch erhalten und mit originalen Gerätschaften ausgestattet. Sie geben einen authentischen Einblick in die Tabakherstellung.
Noch ein zünftiges Mittagessen im Biergarten an der Donau, dann geht es mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Reutlingen.