Vulkane inmitten riesiger Lavafelder, glitzernde Gletscher, spuckende Geysire und tosende Wasserfälle – ein Land voller Naturwunder, das einen magischen Reiz ausübt.
Doch zuerst lernen die GEA-Leserinnen und -Leser die Landeshauptstadt Reykjavik kennen. In der Altstadt, rund um die Einkaufsstraße Laugavegur, liegen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie Parlamentsgebäude und Dom. Das Wahrzeichen der Stadt, die Hallgrímskirche, benannt nach dem Pastor und Dichter Hallgrímue Pétursson, ist durch die besondere Lage auf einem Hügel schon aus der Ferne zu bewundern. Am alten Hafen liegt das Konzert- und Kongresszentrum Harpa. Auffallend ist die Fassade des Gebäudes, bestehend aus wabenförmigen Glasfenstern, die je nach Lichteinfall in verschiedenen Farben leuchten. Entworfen wurde diese Besonderheit vom isländischen Künstler Ólafur Elíasson, der dazu von den unterschiedlichen Lichtstimmungen seiner Heimat inspiriert wurde.
Golden Circle
Eine der schönsten und beliebtesten Reiserouten führt im Süden der Insel in den Nationalpark Þingvellir am Nord-ufer des Sees Þingvallavatn. Hier fanden um 930 jährliche Versammlungen statt, Gesetze wurden erlassen, Urteile gefällt. Viel später, im Jahr 1944 wurde am gleichen Ort die Republik Island ausgerufen. Ein Ort mit großer Geschichte, aber auch die Natur hat hier einiges zu bieten. So verläuft hier der Grabenbruch zwischen der Nordamerikanischen und der Eurasischen Kontinentalplatte, sichtbar durch imposante Erd- und Felsspalten. Zu einer weiteren Attraktion der Route zählt das Tal Haukadalur, das eine Vielzahl an heißen Quellen und Geysiren aufweist. Es dampft, blubbert und spritzt aus dem Erdreich. Vor der Springquelle Strokkur warten ganze Scharen von Besuchern auf die mehrere Meter hohen Fontänen, die im Abstand von nur wenigen Minuten ausgestoßen werden. Doch Vorsicht, bei Wind gibt es schnell eine warme Dusche für die Umstehenden.
Nur noch ein paar Minuten Fahrzeit bis zum Namensgeber dieser Route: Gullfoss, der goldene Wasserfall, einer der bekanntesten und vielleicht auch der schönste Wasserfall Islands. Über zwei Stufen stürzt das Wasser des Flusses Hvítá tosend in die rund 70 Meter tiefe Schlucht. Die GEA-Leserinnen und -Leser haben Glück: Sonnenschein und Nordwind sorgen dafür, dass sich über dem Wasserfall ein Regenbogen bildet.
Snæfellsnes
Die dünn besiedelte Halbinsel im Westen hat unzählige verschiedene Landschaften zu bieten, weshalb sie häufig Island in Miniatur genannt wird. So sind bei Arnarstapi beeindruckende Klippen zu finden, die in den Sommermonaten von nistenden Seevögeln bevölkert werden oder am Djúpalón-Strand bizarre Lavaformationen. Dominiert wird die Halbinsel vom schneebedeckten Vulkan Snæfellsjökull, der bei klarem Wetter schon von Reykjavik aus zu sehen ist. Berühmt wurde der Berg durch Jules Vernes. Im Roman »Reise zum Mittelpunkt der Erde« liegt hier der Eingang zur Unterwelt.
Südküste
Vic ist der südlichste Ort auf dem isländischen Festland, gelegen auf der vulkanischen Halbinsel Dyrhólaey. Diese ist für ihren Vogelreichtum bekannt. So nistet hier im Sommer eine große Kolonie Papageientaucher. Die beiden Wasserfälle Seljalandsfoss und Skógafoss sind auch in Richtung Süden zu finden. Ebenso der Eyjafjallajökull, ein Gletscher unter dem sich ein Vulkan befindet, der im Jahr 2010 die Welt in Atem hielt. Bei mehreren Eruptionen wurden erhebliche Aschemengen in die Atmosphäre geschleudert, was zur Einstellung des Luftverkehrs in weiten Teilen Europas führte.
Hraunfossar
Entlang des Walfjords führt die Straße in Richtung Reykholt. Eine Gegend, die als Schauplatz vieler Isländer-Sagas bekannt ist. Am westlichen Ausgang des Tales liegt Deildartunguhver, die ergiebigste Heißwasserquelle Europas mit rund 180 Liter Wasser pro Sekunde und einer Temperatur von etwa 100˚C. Ein großer Teil der Quelle wird zur Beheizung ganzer Orte genutzt. In östlicher Richtung sind wieder große Wassermassen zu sehen. Ein kleiner Seitenarm des Flusses Hvítá versickert im porösen Lavafeld, fließt unterirdisch auf einer undurchlässigen Basaltschicht weiter und tritt etwa einen Kilometer weiter flussabwärts in Form unzähliger kleiner Wasserfälle, Hraunfossar genannt, auf einer Länge von etwa 700 Metern dicht an dicht aus dem schwarzen Lavagestein. Ein grandioser Anblick.
Wasser aus einer heißen Quelle erleben die GEA-Leserinnen und -Leser am eigenen Leib beim Besuch des Thermalbads Blaue Lagune. Durch den hohen Mineraliengehalt ist das Wasser undurchsichtig milchigblau, ein toller Kontrast zum Lavagestein und zudem gut gegen Hautprobleme. Eine Kieselerde-Maske fürs Gesicht gibt es an der Schlamm-Bar, dazu noch ein kühler Drink im 39˚C warmen Wasser. Auch das ist Island – Entspannung pur.