REUTLINGEN. »Zirkus ist ein Kulturgut und Balsam für die Seele«, betonte GEA-Verleger Valdo Lehari jr. bei der Scheckübergabe von der Benefizvorstellung des Reutlinger Weihnachtscircus an den Verein »GEA-Leser helfen« und die »Clowns im Dienst«. Diese machen es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe, kleinen Patienten oder an Demenz erkrankten Älteren, Freude zu bescheren und ihnen trotz aller widrigen Umstände ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Von daher sei es ausgesprochen passend, dass die eine Hälfte der Spende dieses Jahr an sie überreicht wurde, denn auch der Zirkus bereite vielen Menschen Freude, so Lehari.
Nicola Fritze und Andreas Weisser sind zwei von 19 Clowns, die die Kinderkliniken in Reutlingen, Tübingen, Filderstadt und Schwäbisch Gmünd sowie diverse Pflegeheime besuchen. Die andere Hälfte der Spende geht an den GEA-Hilfsverein, der Menschen unterstützt, die unverschuldet in Not geraten sind. »Der Bedarf ist groß,« sagte Lehari. Umso schöner, dass in diesem Jahr eine Rekordsumme zusammengekommen ist.
»Das ist ein harter Job, den sie machen«
Andrea und Michael Sperlich vom Reutlinger Weihnachtscircus konnten nämlich insgesamt 11.670 Euro überreichen - so viel wie noch nie zuvor. Am Morgen des Heiligabend war die Benefizvorstellung, deren Eintrittsgelder gespendet wurden und für die die Artisten auf ihre Gage verzichtet haben, plus Spenden der Zuschauer in Höhe von 950 Euro. Die Kooperation mit dem GEA hat eine lange Tradition, bereits seit 17 Jahren unterstützt der Zirkus großzügig unterschiedliche Hilfsvereine aus der Region. Gerade der Einsatz in den Kinderkliniken nötigt der Zirkusfamilie Respekt ab, wie sie erzählen. »Das ist ein harter Job, den sie machen«, so Michael Sperlich. Auch er sei einmal in einer Kinderklinik aufgetreten. »Das geht einem unheimlich nahe.«
»Deshalb machen die Clowns im Dienst eine eineinhalbjährige Ausbildung«, erklärt Geschäftsführerin Fritze. Unter anderem gehe es dabei darum, es zu schaffen, Mitgefühl zu entwickeln, ohne Mitleid zu haben. Denn, so Fritze, die meisten Kranken wollen kein Mitleid. »Sobald ich meine rote Nase aufhabe, bin ich in der Rolle des Clown Würfel«, erläutert Andreas Weisser, der etwa drei Mal die Woche für die Clowns im Dienst unterwegs ist. Seine Besuche sorgen für Ablenkung und Heiterkeit - bei Patienten, aber auch deren Familien und dem Pflegepersonal. Finanziert wird der Verein komplett über Spenden, und das seit fast 25 Jahren. »Wir sind einer der ältesten Vereine dieser Art«, sagt Fritze stolz. Leider gibt es bislang noch keine Unterstützung von den Krankenkassen oder anderen Stellen, obwohl wissenschaftliche Studien belegen, wie wertvoll Humor und Lachen für die Gesundheit ist. (GEA)