GEA-Leser helfen: Wenn der Neustart mit sauberer Wäsche gelingt

REUTLINGEN. Zu den häufigsten Anfragen bei »GEA-Leser helfen« zählen jedes Jahr die Waschmaschinen. Wenn das alte Gerät seinen Geist aufgibt, bedeutet dies für viele Familien oder Alleinstehende eine enorme Belastung – eine fast schon klassische Situation für den Beginn einer Überforderungsspirale: Wer das Geld nicht hat, sich eine Reparatur zu leisten oder Ersatz zu beschaffen, beginnt manchmal, die Wäsche von Hand im Waschbecken zu waschen – und bekommt den Alltag dann meist noch schlechter gemeistert.

So bat eine Beratungsstelle um Hilfe für eine verwitwete Rentnerin, der es weder gesundheitlich noch finanziell gut ging. Seit ihr Mann an einer schweren Krankheit verstorben ist, ging es für sie bergab. Zwar zog ihr erwachsener Sohn bei ihr ein, um sie zu unterstützen. Allerdings ging es auch ihm selbst immer schlechter: »Ihr Sohn ist durch den Tod seines Vaters in eine tiefe psychische Krise geraten und nach langjähriger Berufstätigkeit arbeitslos geworden«, schreibt die Familienberaterin. Inzwischen ist er selbst ins Arbeitslosengeld II, also Hartz 4, abgerutscht und ist daher finanziell keine Hilfe.

Zu Hause waschen ist wieder möglich

Ein notwendiger Umzug brachte zusätzliche ungeplante Ausgaben und fraß die letzten Rücklagen auf. Als dann auch noch die Waschmaschine kaputt ging, wussten die beiden nicht, wie sie diese ersetzen sollten – Unterstützung von anderer Seite war nirgends in Aussicht. »GEA-Leser helfen« finanzierte für die beiden ein neues Gerät. Damit können sich Mutter und Sohn die beschwerlichen Wege in den Waschsalon künftig sparen und wieder zu Hause waschen.

Auch einer alleinstehenden Frau, die von Hartz 4 lebt, griff der Hilfsverein der GEA-Leser unter die Arme. »Sie hat gesundheitliche Einschränkungen und kann deshalb im Moment nicht arbeiten«, schrieb die Mitarbeiterin einer Beratungsstelle.

Hinzu kommt eine teure Miete, die jeden Monat das meiste Geld verschlingt. »So hat sie weniger als das Existenzminimum zum Leben«, heißt es weiter – und niemanden, der sie finanziell unterstützen könnte. Einen Ersatz für die defekte Waschmaschine hätte sie sich selbst nicht leisten können. Auch hier sprang »GEA-Leser helfen« ein und übernahm dafür die Kosten.

Wo institutionelle Hilfe nicht greift

Manchmal kommen auch einfach in einer ohnehin schon belastenden Situation mehrere notwendige Anschaffungen zusammen. Wenn man dann nicht auf Rücklagen zurückgreifen kann, wird guter Rat teuer. So ging es einer Frau, die sich nach einem Schlaganfall plötzlich in ganz anderen Lebensumständen wiederfand. »Sie hat ihr Leben lang viel gearbeitet und ist jetzt nicht mehr dazu in der Lage«, schreibt eine Beraterin. »Es fällt ihr schwer, finanziell abhängig zu sein.« Hinzu kommen Schulden aus einer beruflichen Selbstständigkeit, die noch nicht komplett abbezahlt sind. »GEA-Leser helfen« unterstützte sie bei der Anschaffung eines Kühlschranks und einer neuen Matratze.

In Fällen wie diesen, wo institutionelle Hilfe nicht greift und die Betroffenen ihre Situation aus eigener Kraft kaum meistern, hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, bedürftigen Menschen im Verbreitungsgebiet des Reutlinger General-Anzeigers unbürokratisch zu helfen. Das ganze Jahr über gehen Hilfsanträge ein, häufig von Beratungsstellen oder Familienhelfern, auch von Betroffenen. Mit den Spenden aus der Weihnachtsaktion werden diese Menschen unterstützt. Jeder Cent kommt den Bedürftigen zugute, alle Nebenkosten trägt der GEA-Verlag. (GEA)