In der Silvesternacht waren im Krefelder Zoo mehr als 30 Tiere bei einem Feuer ums Leben gekommen, darunter mehrere Menschenaffen. Effektiver Brandschutz in Zoos ist Reinschmidt zufolge ein »Balanceakt«: Zwar sei eine naturnahe Gestaltung mit Laub und Bäumen schöner als eine kahle Betonlandschaft. Dass es dabei aber mehr Probleme mit dem Brandschutz geben kann, zeigt das Beispiel des nach einem Brand vor fast zehn Jahren neu aufgebauten Karlsruher Streichelzoos: Die dort installierten Rauchmelder wurden nach Rücksprache mit der Feuerwehr abgeschaltet, weil sie wegen der staubhaltigen Luft mit viel Stroh und Heu ständig anschlugen. »Sie waren zu sensibel«, so Reinschmidt.
Eine neue Brandschutzanlage haben die Karlsruher im vor vier Jahren eröffneten neuen Exotenhaus, wo neben Fischen, Amphibien, Krokodilen, Faultieren und Vögeln auch fünf Affenarten leben. Die Luft ist sehr feucht - Fehlalarme gibt es aber auch hier.
Auf keinen Fall dürfe der Brand in Krefeld Anlass sein, generell die Affenhaltung in Zoos infrage zu stellen: »Wir sehen uns als Zentren der Arterhaltung«, betonte Reinschmidt. Gerade für vom Aussterben bedrohte Arten wie Orang-Utans brauche man jeden verfügbaren Platz. Von ehemals rund einer Million Orang-Utans auf der Erde gebe es inzwischen nur noch 50 000 in der freien Natur - auch weil immer mehr Wälder abgeholzt werden. Derzeit leben ihm zufolge 1200 Orang-Utans in Zoos. Um die genetische Vielfalt zu sichern, sollten es nach seiner Meinung noch mehr sein. »Es ist deshalb indiskutabel, mit der Menschenaffenhaltung in Zoos aufzuhören.«