STUTTGART. Kein Wintersport, keine Kurgäste und keine Schneewanderer - wegen der Corona-Pandemie und der Auflagen war die Wintersaison in Baden-Württemberg fast ein Totalausfall. Das ist zwar keine Überraschung mehr, nun zeigen es die Erhebungen des Statistischen Landesamtes aber schwarz auf weiß. Demnach schließt die Saison nach vorläufigen Zahlen mit 1,5 Millionen Ankünften und 6,6 Millionen Übernachtungen zwischen November und April ab - das entspricht einem Minus von 77,7 Prozent bei den Anreisen und 60,6 Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zur vorherigen Saison. Auch sie war schon teilweise durch die Pandemie beeinträchtigt.
Noch deutlicher wird der Einbruch beim Vergleich mit dem letzten Winter »vor Corona« in der Saison 2018/2019: Damals lag die Zahl der Ankünfte um 83,8 Prozent über den am Mittwoch veröffentlichten Daten, die der Übernachtungen um 70,3 Prozent höher. Ein Tiefstand sei vor allem bei den Gästen aus dem Ausland erreicht worden, hieß es. In der abgelaufenen Wintersaison kamen demnach nur rund 130.000 Gäste aus dem Ausland (8,8 Prozent der Gesamtzahl) und buchten knapp 650.000 Übernachtungen (9,7 Prozent). Die meisten Touristen reisten aus Polen an und nicht wie sonst aus der Schweiz.
Bis zur Corona-Krise hatte die Südwest-Tourismusbranche mehrere Rekordjahre hintereinander verbucht. Die Zahlen kommen aber nicht überraschend, zumal Hotels und Pensionen in Baden-Württemberg im Winter pandemiebedingt weitgehend nur Besucher zu geschäftlichen und dienstlichen Zwecken empfangen durften. In die Statistik fließen Beherbergungsbetriebe mit zehn und mehr Schlafplätzen ein. In Baden-Württemberg hängen nach Angaben des Tourismusministeriums etwa 390.000 Arbeitsplätze von dieser Branche ab. Der Tourismus erwirtschaftete demnach bis zur Pandemie einen jährlichen Umsatz von mehr als 25 Milliarden Euro. (dpa)