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Weltweite Computer-Probleme: Verzögerungen an Flughäfen im Südwesten

Flugzeuge am Boden, Standbild im Fernsehen, OP abgesagt: Es passiert selten, dass ein Computerproblem weltweit zu spüren ist. Doch jetzt ist es nach Jahren wieder so weit. Weil die Check-In-Systeme nicht funktionieren, müssen Passagiere am Stuttgarter Flughafen und am Baden-Airpark längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Flugausfälle gibt es derzeit keine.

Flughafen Stuttgart
Am Stuttgarter Flughafen kommt es durch einen Ausfall des Check-In-Systems zu längeren Wartezeiten. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Am Stuttgarter Flughafen kommt es durch einen Ausfall des Check-In-Systems zu längeren Wartezeiten.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

STUTTGART Wegen Computer-Problemen kommt es an mehreren Flughäfen in Baden-Württemberg zu Verzögerungen bei der Abfertigung von Passagieren. Weil die Check-In-Systeme nicht funktionierten, müsse am Flughafen Stuttgart und am Baden-Airpark in Rheinmünster der Check-in manuell durchgeführt werden, sagten Sprecher der Flughäfen. In Stuttgart seien von den Ausfällen zwei Airlines betroffen, so ein Sprecher. Durch die Probleme komme es zu längeren Wartezeiten, es gebe aber derzeit keine Flugausfälle.

Computerprobleme führen weltweit zu weitreichenden Störungen vor allem im Flugverkehr. An zahlreichen Flughäfen gab es Probleme, aber auch Verwaltungen meldeten Schwierigkeiten. In Deutschland musste der Flughafen Berlin zeitweise den Betrieb weitgehend einstellen. Auch in anderen Ländern wurde laut Medienberichten neben dem Luftverkehr der Betrieb von Banken und Krankenhäusern gestört. 

Die niederländische Fluggesellschaft KLM stellte den Großteil des Betriebs ein. Die australische Regierung berief eine Krisensitzung ein. Der Fernsehsender Sky News sendete vorübergehend kein Programm und zeigte ein Standbild. 

Sicherheitskreise in Deutschland: Wohl kein Cyberangriff

Aus Sicherheitskreisen in Deutschland hieß es, man gehe von einer technischen Störung infolge eines fehlerhaften Software-Updates aus. Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es bislang nicht. Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website »The Verge« schrieb.

Kieler Uniklinik stoppt Operationen

Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.

In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen. In Norddeutschland sagte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein alle geplanten Operationen ab und schloss Ambulanzen.

Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden. So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schließen musste. (dpa)

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