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Tödliche Schüsse an Schule: Eltern von 15-Jährigem angeklagt

Nach der tödlichen Attacke in einer Offenburger Schule läuft der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen - ein Jugendlicher. Nun will die Staatsanwaltschaft auch seinen Eltern den Prozess machen.

Nach dem tödlichen Schuss auf Jugendlichen an Offenburger Schule
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen steht kurz vor dem Abschluss - nun hat die Staatsanwaltschaft auch seine Eltern angeklagt. (Archivbild) Foto: Philipp von Ditfurth/DPA
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen steht kurz vor dem Abschluss - nun hat die Staatsanwaltschaft auch seine Eltern angeklagt. (Archivbild)
Foto: Philipp von Ditfurth/DPA

Weil sie den gewaltsamen Tod eines 15-Jährigen mitverschuldet haben sollen, hat die Staatsanwaltschaft Offenburg die Eltern des mutmaßlichen Schützen angeklagt. Die Behörde wirft ihnen fahrlässige Tötung und Verstöße gegen das Waffengesetz vor. Die von ihrem Sohn im vergangenen Herbst in einer Schule verwendete Pistole habe sich unerlaubterweise im Besitz der Eltern befunden und sei nicht ausreichend gesichert worden, sodass der mutmaßliche Schütze auf sie zugreifen konnte.

Die Große Strafkammer des Landgerichts Offenburg muss den Angaben nach nun darüber entscheiden, ob sie ein Hauptverfahren eröffnet. Im Falle einer Verurteilung drohten den Angeschuldigten Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. »Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für sie die Unschuldsvermutung«, hieß es.

Bald Urteil im Prozess gegen Sohn erwartet

Dem Sohn wird aktuell schon wegen Mordes und versuchten Mordes der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor einer Jugendkammer gemacht. Das Verfahren hatte Mitte April begonnen und steht nach Auskunft des Landgerichts kurz vor dem Abschluss. Voraussichtlich am Nachmittag des 23. Juli soll das Urteil nicht öffentlich verkündet werden.

Der 15-Jährige soll am 9. November vergangenen Jahres mit einer Pistole in seiner Schule in Offenburg (Ortenaukreis) auf einen Mitschüler geschossen haben. Das Opfer starb im Krankenhaus. Der Deutsche hatte laut Ermittlungen 41 Schuss Munition dabei. Die Waffe für die Tat habe aus dem Haushalt der Eltern gestammt. Zudem soll der Jugendliche versucht haben, im Klassenzimmer der sonderpädagogischen Schule und danach im Treppenhaus einen Brandsatz zu zünden, was aber nicht gelungen sei. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Jugendstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

© dpa-infocom, dpa:240715-930-174141/2