Gut fünf Monate nach den tödlichen Schüssen an einer Schule im badischen Offenburg wird der Mordprozess gegen den 15-jährigen Tatverdächtigen Mitte April beginnen. Wegen des Alters des Angeklagten werde die Öffentlichkeit beim Verfahren ausgeschlossen, teilte das Landgericht Offenburg am Dienstag mit. Dem Jugendlichen, der in Untersuchungshaft sitzt, wird vorgeworfen, einen gleichaltrigen Mitschüler getötet zu haben. Dem Verdächtigen wird explizit Mord zur Last gelegt. Der Angriff hatte auch überregional Entsetzen und Trauer ausgelöst.
Den Ermittlungen zufolge soll der 15-Jährige am 9. November vergangenen Jahres mit einer Pistole in seiner Schule in Offenburg auf seinen gleichaltrigen Mitschüler geschossen haben. Das Opfer war wenig später im Krankenhaus gestorben.
Der Verdächtige hatte 41 Schuss Munition dabei. Die Waffe für die Tat stammte aus dem Haushalt der Eltern des Tatverdächtigen. Zudem soll der Jugendliche versucht haben, im Klassenzimmer und danach im Treppenhaus der Schule einen Brandsatz zu zünden, was aber nicht gelungen sei, hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt.
Wie das Gericht berichtete, soll der Prozess am Donnerstag kommender Woche (18. April) vor einer Jugendkammer beginnen. Es wird demnach an 12 Tagen verhandelt. Mit einem Urteil werde frühestens im Juli gerechnet. Dann werde das Gericht »zu gegebener Zeit« die Öffentlichkeit informieren. Laut Staatsanwaltschaft droht dem 15-Jährigen im Falle einer Verurteilung eine Jugendstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.
Die Staatsanwaltschaft hatte auch Ermittlungen gegen die Eltern des mutmaßlichen Täters begonnen, dabei ging es nach früheren Angaben um den Verdacht der fahrlässigen Tötung und um mutmaßliche Verstöße gegen das Waffengesetz. Bei dem nun beginnenden Verfahren stehe der 15-Jährige alleine vor Gericht, sagte eine Gerichtssprecherin.
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