Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Polizisten in Mannheim hat sich die Mannheimer Polizeivizepräsidentin Ulrike Schäfer tief betroffen über den Tod von Rouven Laur gezeigt. Gleichzeitig kritisierte Schäfer den Hass und die Hetze in den sozialen Netzen, die in den vergangenen Tagen auf die brutale Tat gefolgt waren. Es gebe nicht nur Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber den Kolleginnen und Kollegen des Getöteten, sondern auch Schuldzuweisungen. »Respektlose und teilweise verachtende Kommentare auch dem verstorbenen Kollegen gegenüber finden sich auf manchen Plattformen wieder«, sagte sie am Dienstag. Diejenigen, die mit Laur zusammengearbeitet hatten und bei dem verhängnisvollen Einsatz dabei gewesen waren, würden derzeit psychologisch betreut.
Laur war am vergangenen Freitag in der Mannheimer Innenstadt bei einer islamkritischen Kundgebung niedergestochen worden. Wenig später erlag er seinen lebensgefährlichen Verletzungen. Der mutmaßliche Täter, ein 25 Jahre alter Mann mit afghanischer Staatsbürgerschaft, war von einem weiteren Polizisten angeschossen worden und ist noch nicht vernehmungsfähig. Die Bundesanwaltschaft hat inzwischen die Ermittlungen übernommen.
Nach Worten Schäfers wurde mittlerweile ein Spendenkonto der Polizeistiftung Baden-Württemberg eingerichtet. Das Geld komme im Dienst verletzten oder getöteten Polizeibeamtinnen oder -beamten zugute. »Mit dem Zusatz «Rouven» erreichen die Spenden die Angehörigen unseres verstorbenen Kollegen.«
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