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Polizeikreise: Attentäter weiter im künstlichen Koma

Er attackiert einen Polizisten mit einem Messer. Der Beamte stirbt an den Folgen des Angriffs. Auf den Täter wird geschossen. Er liegt weiterhin in der Klinik.

Trauerfeier nach tödlicher Messerattacke
Kerzen und Blumen liegen am Maktplatz an der Trauerstelle für den getöteten Polizisten. Foto: Uwe Anspach/DPA
Kerzen und Blumen liegen am Maktplatz an der Trauerstelle für den getöteten Polizisten.
Foto: Uwe Anspach/DPA

Der Messer-Attentäter von Mannheim liegt weiterhin im Koma und ist nicht vernehmungsfähig. Das teilten Polizeikreise am Mittwoch mit. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe äußerte sich nicht zum Gesundheitszustand. 

Bei dem 25 Jahre alten Afghanen handelt es sich nach Einschätzung von Generalbundesanwalt Jens Rommel um einen radikalisierten Einzeltäter. Es handele sich um einen »speziellen Fall«, einen »individuellen Fall«, der sich von anderen islamistisch-geprägten Fällen unterscheide, hatte Rommel am Dienstag beim Jahrespressegespräch seiner Behörde erklärt. Die Bundesanwaltschaft sieht demnach bislang keine Anhaltspunkte für eine dschihadistische Einbindung des Mannes.

Der Afghane hatte Ende Mai auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Beamte Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamte schoss den Angreifer nieder. Er wurde anschließend operiert und konnte zunächst nicht vernommen werden. Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen wenige Tage nach der Tat übernommen. Sie geht von einer religiösen Motivation der Tat aus. Der Beschuldigte habe zu massiver Gewalt gegriffen, vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden, so Rommel.

Generalbundesanwalt

© dpa-infocom, dpa:240619-99-456531/3