BÖBLINGEN. Ermittler haben im Südwesten die Wohnungen mutmaßlicher Impfpass-Fälscher durchsucht. Die Beamten stellten am Montagmorgen in Stuttgart, Leonberg (Kreis Böblingen), Vaihingen an der Enz und Steinheim an der Murr (Kreis Ludwigsburg) zwei Blankoimpfpässe mit gefälschten Chargennummern sowie Datenträger sicher, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Zudem fanden sie geringe Mengen an Drogen sowie zwei verbotene Butterflymesser, die ebenfalls sichergestellt wurden.
Die Verdächtigen, drei Männer und eine Frau, waren den Angaben zufolge im November 2021 aus Kroatien kommend am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden kontrolliert worden. Dabei legten sie auch ihre Impfzertifikate vor. Eine Abfrage beim Paul Ehrlich-Institut habe jedoch ergeben, dass die Impfpässe falsche Angaben enthielten: Die Chargen mit den in den Pässen eingetragenen Impfdaten seien demnach nicht verimpft worden. Die Ermittler stellten die Pässe sicher.
Weitere Ermittlungen begründeten den Verdacht, dass Impfpässe auch an andere weitergegeben worden sein könnten, teilte ein Sprecher auf Nachfrage mit. Die Ermittler erwirkten daraufhin einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnungen. Gegen alle vier Verdächtigen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
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