STUTTGART. Für weitere Lockerungen der Besuchsverbote in Pflegeheimen gibt es nach Angaben des Sozialministeriums noch keinen konkreten Zeitplan. Eine Arbeitsgruppe berate über die Besuchs- und Ausgangsbeschränkungen für Bewohner von Pflegeeinrichtungen. Dies solle in eine verbindliche Verordnung münden. »Wir wollen ganz vorsichtig Kontakte wieder anbieten«, sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Allerdings sei der Grat zwischen Risiko und Lockerung sehr schmal. Konzepte für weitere Lockerungen sollen laut Ministerium »in Kürze« vorgelegt werden.
Ein absolutes Besuchsverbot gebe es aber auch laut jüngster Corona-Verordnung nicht, betonte Lucha. Vielmehr sei es den Heimen bereits möglich, den Zutritt zu Besuchszwecken und in Ausnahmefällen zu erlauben. Allerdings müssten geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen getroffen werden.
In einem nächsten Schritt könne er sich weitere Lockerungen vorstellen, sagte Lucha. »Aber wir haben natürlich die Sorge, dass der Keim von außen nach innen getragen wird.« Im Einzelfall könne der Träger bereits jetzt entscheiden, wer besucht werde und unter welchen Sicherheitsbestimmungen. Bußgelder sollen nach Angaben Luchas nicht erhoben werden.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das Landesgesundheitsamt (LGA) 160 Covid-19-Ausbrüche in Pflegeheimen verzeichnet. Fast 2900 Bewohner und Pfleger hätten sich angesteckt. Rund 420 Menschen - ausschließlich Bewohner - seien gestorben. (dpa)
Verordnung der Landesregierung zu Corona-Maßnahmen vom 17. April
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Sozialministerium zum Thema Beschaffung von Schutzausrüstungen vom 27. März