STUTTGART. Mehrere Online-Händler und Apotheken haben in Baden-Württemberg die Angst vor dem Coronavirus für ihre Werbung genutzt. Sie warben damit, dass Nahrungsergänzungsmittel vor dem Virus schützen. Das geht aus dem Jahresbericht der Lebensmittelüberwachung 2020 hervor, der am Mittwoch in Stuttgart vorgestellt wurde.
Der Bericht listet 19 solcher Fälle auf. Die Händler verlinkten demnach unter anderem Informationen zum Coronavirus mit ihren Online-Shops oder nutzten Abbildungen, die zeigen, wie das Virus bekämpft wird.
In diesem Jahr stehen Vitaminpillen & Co wieder im Fokus der Kontrolleurinnen und Kontrolleure. Nachdem sie bereits 2020 in fünf Sesamproben das krebserregende Pflanzenschutzmittel Ethylenoxid nachgewiesen hatten, untersuchten sie nun auch 135 Proben von Nahrungsergänzungsmitteln. In 18 Prozent (24 Proben) wurde ein zu hoher 2-Chlorethanol-Gehalt, ein Abbauprodukt des Gases, nachgewiesen. Davon wurden 17 Proben, darunter vor allem Pflanzenpulver wie Moringa-Pulver, als nicht sichere Lebensmittel eingestuft.
Im vergangenen Jahr wurden rund 53.000 Betriebe in Baden-Württemberg kontrolliert. »Es gab keine gravierenden Fälle, wo Gesundheit, Leib und Leben ernsthaft gefährdet waren«, sagte Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU). Von rund 38.0000 untersuchten Lebensmitteln, Kosmetika, Bedarfsgegenständen und Tabakerzeugnissen wurden nur 0,2 Prozent als gesundheitsschädlich eingestuft. (dpa)