STUTTGART. Tausende Schüler haben im Südwesten schon zwei Wochen vor dem Schulstart mit dem Büffeln begonnen. Schwächere Kinder und Jugendliche sollen seit Montag bei den sogenannten Lernbrücken vor allem Wissenslücken aus der Corona-Schließzeit schließen. Unter anderem richtet sich das Angebot an Schüler, die während des coronabedingten Schulausfalls Probleme mit dem Unterricht zu Hause hatten, und an diejenigen, die im vergangenen Schuljahr fast sitzengeblieben wären. Landesweit nehmen etwa 61 500 Kinder und Jugendliche daran teil, 6550 Lehrer geben die Nachhilfe auf Staatskosten.
An der Grundschule in Hemmingen (Kreis Ludwigsburg) begrüßte Schulleiterin Konstanze Aßmann zum Wochenstart 40 von 290 Grundschüler. »Einige Kinder waren noch etwas müde, aber die meisten haben sich auf ihre Freunde gefreut«, sagte sie am Montag. Die Schüler sollen in den zwei Wochen täglich zwischen 8.30 und 12.00 Uhr gut zwei Drittel des Vormittags selbstständig arbeiten. Zu einem Drittel werden die Kinder gemeinsam unterrichtet - maximal 16 Schüler sollen in einer Gruppe an den allgemeinbildenden Schulen sein.
Gegen die Idee, Schüler in den Sommerferien zu fördern, spricht aus Sicht des Landesverbands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nichts. Doch die Konzentration auf die Fächer Deutsch und Mathematik reiche nicht aus. Schüler, die bereits in der Vergangenheit nicht erreicht wurden, hätten zudem in den Sommerferien kaum Interesse, Deutsch und Mathe zu büffeln. (dpa)