STUTTGART/MANNHEIM. Das Gefängnispersonal im ganzen Land kann sich von nun an dank einer mobilen Corona-Teststation freiwillig testen lassen. Eine fast zweimonatige Testphase mündet damit in den Regelbetrieb. »Das mobile Labor hat seinen ersten Praxistest erfolgreich bestanden«, sagte Justizminister Guido Wolf (CDU) am Donnerstag in Stuttgart. Alle 242 auf freiwilliger Basis getesteten Mitarbeiter der Pilot-Justizvollzugsanstalten in Mannheim und Bruchsal seien nicht infiziert gewesen.
Die Teststation auf einem 40-Tonnen-Sattelschlepper ist von der Baden-Württemberg Stiftung gemeinsam mit den medizinisch-diagnostischen Instituten an der Universitätsmedizin Mannheim entwickelt worden. Das Fahrzeug geht beginnend mit der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim zu allen 17 Anstalten im Land auf Tour. Die freiwilligen Abstriche sollen laut Ministerium verhindern, dass Bedienstete das Virus in die Anstalten hineintragen. Die Ergebnisse werden noch am Tag der Abnahme übermittelt. Pro Tag sind mehrere Hundert Tests möglich.
Für Häftlinge ist das Angebot nicht gedacht. Neue Gefangene werden nach weiteren Ministeriumsangaben zunächst isoliert untergebracht. Gefängnisse gehören zu den Einrichtungen, die durch einen Infektionsausbruch besonders empfindlich getroffen werden könnten. Auf engem Raum sind die Abstandsregeln schwer einzuhalten.
Seit März ist laut dem Justizministerium bei einer mittleren zweistelligen Zahl von Mitarbeitern das Virus nachgewiesen worden. Bislang erhielten sieben Häftlinge einen positiven Befund, sechs davon kamen aus dem Mannheimer Gefängnis. (dpa)