REUTLINGEN. Mehr als 4,1 Millionen Menschen haben in diesem Jahr die Freibäder der Arbeitsgemeinschaft öffentliche Bäder Baden-Württemberg besucht. »Trotz der hohen Besucherzahlen gab es keine nennenswerten Vorkommnisse, bis auf wenige lokale, wo junge Besucher sich mit dem Personal angelegt haben«, teilte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft und Leiter der Reutlinger Bäder, Necdet Mantar, am Montag mit. Sein Wellenfreibad hatte circa 225.000 Besucher. Laut Mantar war der 19. Juni mit 9.100 Besuchern der besucherstärkste Tag in Reutlingen.
Nach zwei Jahren mit eingeschränktem Corona-Betrieb sei wieder ein »Normalmodus« möglich gewesen. Eine Verlängerung der Freibadsaison (Anfang Mai bis Mitte September) hätten die 26 Mitglieder aufgrund der Energiekrise nicht in Erwägung gezogen. Viele Bäderbetriebe hätten zum Leidwesen und Unmut der Gäste die Temperaturen in den und außerhalb der Becken reduziert, um der Forderung der Bundes- und Landesregierung zum Energieeinsparen nachzukommen und eine Zwangsschließung zu vermeiden.
Die Arbeitsgemeinschaft bedauerte der Mitteilung zufolge, dass die Bäder aus Sicht der Politik nicht systemrelevant seien. »Diese Ansicht sollte schnellstens überdacht werden, denn öffentliche Bäder dienen der Daseinsvorsorge und sind ein Kulturgut, das es zu erhalten gilt.« Würden Bäder schließen, seien Schul- und Vereinsschwimmen, Schwimmkurse und öffentliches Schwimmen nicht mehr möglich. (dpa/GEA)