REUTLINGEN. Mit der Serie »Lass uns reden« will der GEA Dialog fördern und Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenbringen. Wir suchen zwei Personen, die sich auf das Experiment einlassen und herausfinden wollen, warum jemand eine aus ihrer Sicht andere Meinung vertritt. Wer mitmachen will, muss die fünf Fragen am Ende des Artikels beantworten und sie uns zuschicken.
Diesmal geht es um das Tempolimit, ein Thema, dass die Gesellschaft spaltet wie kaum ein anderes. Darf jeder auf deutschen Autobahnen rasen wie er gern will? Oder müssen auch Autofahrer in unserem Land endlich runter vom Gas?
Weil Deutschland ein Autoland ist, werden die Diskussionen um das Tempolimit sehr emotional geführt. Das Auto ist hier erfunden worden. Nach wie vor exportiert kein anderes Land so viele Autos wie Deutschland. Das Autobahnnetz ist auf der ganzen Welt bekannt – da es teilweise keine Tempobegrenzungen kennt. Es umfasst mit 13 000 Kilometern weniger als zwei Prozent aller Straßen in Deutschland. Zurückgelegt werden dort allerdings rund ein Drittel aller jährlich gefahrenen Kilometer. Dementsprechend hoch ist auch der Stellenwert des Autos hierzulande. Für viele Deutsche ist das Fahrzeug nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch Statussymbol, für Pendler das zweite Wohnzimmer. Umso emotionaler, erhitzter werden die Gemüter, wenn es ums Tempolimit geht. Für die einen ist es die Beraubung der Freiheit auf der Straße, für andere der logische Folgeschritt zu mehr Verkehrssicherheit und Umweltschutz.
Dabei gibt es viele rationale Aspekte für und gegen das Tempolimit: Eine Beschränkung auf 130 Kilometer pro Stunde würde dem ADAC zufolge zu fünf Prozent CO2-Minderung innerhalb des Autobahnnetzes führen, also einem um 2,2 Millionen Tonnen geringeren CO2-Ausstoß. Sowieso ist nur jeder Dritte Fahrer auf der Autobahn schneller als 130 Kilometer pro Stunde unterwegs.
Andererseits sind die Autobahnen nach Auskunft des Automobilclubs ADAC die sichersten Straßen in Deutschland. Der Anteil der Getöteten auf Autobahnen war mit 13 Prozent weit unterdurchschnittlich. Brennpunkt der Verkehrssicherheit liege bei den Landstraßen, wo knapp 60 Prozent aller Verkehrstoten bei nur etwa 40 Prozent der Kraftfahrzeug-Fahrleistung zu registrieren sind, so der ADAC.
Die Lager sind also gespalten. Autofans, die gern mal aufs Gas treten, fühlen sich vom Tempolimit bedroht. Klimaschützer fassen sich an den Kopf bei dem Thema. Was ist Ihre Meinung? Beantworten Sie einfach die folgenden Fragen und schicken Sie uns Ihre Antworten zu. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften per Post oder per Mail an dialog@gea.de. (GEA)
- Ist ein Auto für Sie unverzichtbar?
- Fahren Sie gerne schnell?
- Ist im Verkehr ohnehin schon zu viel geregelt?
- Welche Verkehrsmittel nutzen Sie, um lange Strecken zurückzulegen?
- Halten Sie ein Tempolimit für sinnvoll?
NEUE GEA-SERIE
Anmeldung zum fünften Teil der Serie
»Lass uns reden« heißt die neue GEA-Serie. Mit ihr will der GEA Menschen ins Gespräch bringen, die sonst nicht reden würden. Das ist gefährlich, denn Demokratie braucht die Diskussion. Wenn Andersdenkende ausgegrenzt oder ignoriert werden, führt das zur Spaltung der Gesellschaft. Im fünften Serienteil geht es um das Thema Tempolimit. Machen Sie mit. Dafür müssen Sie nur die fünf Fragen in diesem Artikel beantworten und unter dem Stichwort »Dialog« mit Ihren Kontaktdaten an den GEA schicken oder per Mail an »dialog@gea.de«. Wir suchen unter den Zuschriften zwei Personen aus, die miteinander über das Thema Tempolimit sprechen. Über das Gespräch berichten wir in einem Artikel und einem Video. Bisher gab es bereits Gespräche zu Themen wie Corona-Regeln, Windkraft, Fleischkonsum und Erderwärmung. Die Videos dazu finden Sie auf unserer Homepage. (GEA)