Landwirte haben mit ihren Traktoren an der Lagerzufahrt des großen Lebensmittelunternehmens Edeka Südwest im Offenburger Stadtteil Waltersweier protestiert. An der nicht angemeldeten Aktion in der Nacht zum Mittwoch waren rund 50 Menschen beteiligt, teilte die Polizei mit. Es werde nun geprüft, ob gegen das Versammlungsgesetz verstoßen wurde, ergänzte ein Sprecher.
Ein Sprecher der Edeka Südwest Stiftung & Co. KG teilte auf Anfrage mit, es habe eine etwa vierstündige Aktion mit rund 50 Fahrzeugen an der Pforte des Großhandelsstandorts Offenburg (Ortenaukreis) gegeben. »Der Betriebsablauf wurde dadurch nicht nachhaltig beeinträchtigt«, erklärte der Sprecher.
Deutschlandweit protestieren Landwirte seit Anfang Januar vor allem gegen die Pläne der Bundesregierung, die Subvention des Agrardiesels bis 2026 schrittweise zu beenden. Noch weiter gehende Pläne hatte die Bundesregierung zurückgezogen. Genaue Hintergründe des Offenburger Protests blieben zunächst offen.
Die Beteiligten der Aktion zeigten sich den Beamten gegenüber zunächst nicht gesprächsbereit, wie die Polizei berichtete. Es wurden dann Personalien und Fahrzeugdaten festgestellt. »Im Laufe der Überprüfungen ergaben sich Gesprächsmöglichkeiten, so dass dem Lieferverkehr ein Durchkommen wieder ermöglicht werden konnte«, hieß es in der Mitteilung.
Edeka Südwest ist nach eigenen Angaben einer der größten Vermarkter regionaler Produkte im Südwesten. Das Unternehmen lege »höchsten Wert auf einen fairen Umgang mit allen Beteiligten der Wertschöpfungskette«. Rund 30 Prozent der Waren in den Märkten stamme von lokalen und regionalen, meist landwirtschaftlich geprägten Anbietern, teilte der Sprecher mit.
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