STUTTGART. Das Land Baden-Württemberg zieht sich aus der Beschaffung von medizinischer Schutzkleidung gegen das Coronavirus wieder zurück. Die Situation habe sich in den vergangenen Wochen entspannt: Das Land habe ausreichend Material beschaffen können, und die Lager seien gefüllt, erklärte das Sozialministerium in Stuttgart auf eine Anfrage des FDP-Politikers Jochen Haußmann. »Zudem öffnen sich die weltweiten Handelswege zusehends, so dass aktuell auch der Nachschub gesichert ist.« Das Ministerium verwies darauf, dass die Notfallversorgung nur so lange übernommen werden sollte, bis eine Versorgung auf dem üblichen Wege wieder möglich sei.
In den vergangenen Wochen wurden mehr als 53 Millionen Schutzmasken, Schutzanzüge, Brillen, Handschuhe und Gebinde von Desinfektionsmitteln beschafft und verteilt, wie ein Sprecher ergänzend mitteilte. Im Südwesten gebe es eine Reserve bei den Masken von rund 200 Tagen, auch in den Alten- und Pflegeheimen. »Es gab zuletzt noch ein Defizit bei den Schutzkitteln, aber insgesamt stehen wir auch hier gut da.«
Haußmann, der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, sagte: »Wenn das Land aus der Beschaffung aussteigt und auf einen Notfallvorrat umsteigen möchte, dann bedarf das der Abstimmung mit den Stadt- und Landkreisen.« Dazu sei es notwendig, den Pandemieplan des Landes zu überarbeiten, damit für künftige Fälle vorgesorgt werde. »Wichtig ist dabei auch, dass wir künftig bei der Schutzausstattung nicht mehr von chinesischen Lieferungen abhängig sind.«