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Keine Patienten mehr aus dem Ausland aufnehmen

Das Land Baden-Württemberg unterstützte das benachbarte Elsass, das schwer gebeutelt ist vom Coronavirus. Patienten aus der Region kamen in Kliniken im Südwesten unter. Damit ist jetzt erstmal Schluss.

Ankunft eines Coronapatienten aus Frankreich
Ein Coronapatient aus Frankreich kommt im Krankentransportwagen am Bundeswehrkrankenhauses in Ulm an. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild
Ein Coronapatient aus Frankreich kommt im Krankentransportwagen am Bundeswehrkrankenhauses in Ulm an. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild

STUTTGART. Kliniken in Baden-Württemberg sollen vorerst keine weiteren Patienten aus dem Ausland aufnehmen. In einem Schreiben aus dem Sozialministerium an die Kliniken, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: »Aufgrund der dynamischen Lageentwicklung in Baden-Württemberg bitten wir Sie, derzeit von weiteren Aufnahmen aus dem Ausland abzusehen. Die aktuelle Lageeinschätzung lässt derzeit keine weiteren Aufnahmen aus dem Ausland zu. Sollte sich die Lage bei uns wieder entspannen, werden wir erneut auf Sie zukommen.« Das Schreiben trägt das Datum 24. März. Darüber berichteten zuerst die »Badischen Neuesten Nachrichten« (Donnerstag).

Baden-Württemberg hatte sich kurz davor bereiterklärt, 23 schwerkranke Corona-Patienten aus Frankreich in Kliniken aufzunehmen. Dafür hatte das Gesundheitsministerium die Krankenhäuser im Südwesten gebeten, freie Beatmungsbetten zu melden. Die Kliniken sollten durch die Versorgung der Menschen aber nicht in Nöte geraten. Der Südwesten hat derzeit genügend Beatmungsplätze, nämlich rund 2300. Das südliche Elsass, das an Baden-Württemberg grenzt, ist von der Corona-Pandemie besonders schwer getroffen. Dort sind die Intensivstationen der Krankenhäuser nach Angaben der zuständigen Präfektur komplett belegt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Mittwoch in einem im Internet übertragenen Statement, derzeit gebe es keinen Grund zur Entwarnung. Es sei nicht sinnvoll, jetzt über ein Ende der Maßnahmen zu diskutieren. »Die Lage ist unverändert ernst.« In den nächsten Tagen seien sehr viele Menschen, die schwer erkrankt seien, in den Krankenhäusern zu erwarten. (dpa)