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Jede vierte Infektion stammt von Reiserückkehrern

Medizinischer Mundschutz
Medizinischer Mundschutz liegt auf einem Tisch. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Medizinischer Mundschutz liegt auf einem Tisch. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

STUTTGART. Jede vierte registrierte Infektion mit dem Coronavirus der vergangenen rund zwei Monate stammt nach Angaben des baden-württembergischen Landesgesundheitsamtes (LGA) aus dem Ausland und von Urlaubern. Seitdem die Reisewarnung für die EU-Länder und einige weitere europäischen Staaten Mitte Juni aufgehoben worden sei, seien insgesamt 895 entsprechende Covid-19-Fälle übermittelt worden (Stand 17. August), teilte das LGA in Stuttgart auf Anfrage mit. Bei insgesamt fast 3400 Fällen seit Mitte Juni erreichte der Anteil 26 Prozent. Vor einer Woche (12.8.) lag die Zahl noch bei 620 Fällen, was einem Anteil von 21 Prozent entspricht.

Die meisten Fälle (23 Prozent) gehen auf den Kosovo als Infektionsland zurück. Weitere etwa 15 Prozent stammen aus Kroatien, wo die Zahl der erkrankten Urlauber innerhalb einer Woche deutlich gestiegen ist. Für Schlagzeilen hatten zuletzt unter anderem junge Menschen in Stuttgart und Göppingen gesorgt, die aus dem als Party-Hochburg bekannten Ort Novalja auf der kroatischen Adria-Insel Pag zurückgekehrt waren und andere angesteckt haben sollen.

Urlauber aus Corona-Risikogebieten müssen sich bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. Aktuell ist dies kostenlos möglich. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigt diese Regelung, weil kostenpflichtige Tests von manchen Reisende möglicherweise vermieden werden könnten. Dagegen fordert unter anderem der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), dass sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten an den Kosten für die Corona-Tests mindestens beteiligen müssten.

In Baden-Württtemberg können sich Reisende unter anderem auf dem Parkplatz Neuenburg-Ost (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) an der Autobahn A5 sowie am Stuttgarter Hauptbahnhof und an den Flughäfen in Stuttgart, Friedrichshafen und Karlsruhe/Baden-Baden testen lassen. (dpa)