In dem Tarifkonflikt geht es darum, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) künftig nicht nur für die SBS, sondern für den gesamten SWEG-Konzern mit seinen 1800 Mitarbeitern einen Tarifvertrag aushandeln möchte. Die SWEG lehnt das kategorisch ab. Die GDL hatte bereits zweimal zu Warnstreiks aufgerufen.
»Es kann keinen Zweifel daran geben, dass die GDL-Mitglieder weiterhin bereit sind, für ihre Ziele auf die Straße zu gehen«, hieß es in der Mitteilung der Gewerkschaft. Die nächsten Streiks sollen nicht unbefristet, aber deutlich länger als die bisherigen Warnstreiks sein. Mögliche Termine dafür blieben zunächst offen. Der Arbeitgeber bekomme zunächst einige Tage Zeit, seine Haltung zu überdenken, berichtete die Gewerkschaft.
Die SBS ist die frühere Abellio Rail Baden-Württemberg. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.
Der Mutterkonzern will das Unternehmen wohl nicht darüber hinaus halten. Der Aufsichtsrat spreche sich derzeit gegen eine Abgabe eines Angebots für die anstehende Ausschreibung der ehemaligen Abellio-Strecken aus, hatte die SWEG kürzlich erklärt. Damit käme es spätestens Ende 2023 zu einem Eigentümerwechsel. Mit einer Entscheidung sei Mitte Oktober zu rechnen, hatte es geheißen.
© dpa-infocom, dpa:221005-99-19581/2