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Freude über Ski-Saison vor allem im höheren Schwarzwald

»Skifahrn!« Im höheren Schwarzwald und im Allgäu ging es gut, auf der Alb weniger. Viele Liftbetreiber atmen auf, was die Saison betrifft. Und in Zukunft? Frau Holle braucht jetzt schon Nachhilfe.

Wetter in Baden-Württemberg
Wo zusätzlich beschneit wurde, war das Skivergnügen diese Saison ungetrübt. (Archivfoto) Foto: Valentin Gensch/DPA
Wo zusätzlich beschneit wurde, war das Skivergnügen diese Saison ungetrübt. (Archivfoto)
Foto: Valentin Gensch/DPA

Überwiegend gut im höheren Nordschwarzwald, auf dem Feldberg und im Allgäu, eher schlecht auf der Schwäbischen Alb: Die Skiliftbetreiber im Land ziehen eine gemischte Bilanz der Wintersaison. Zwar hätte es überall noch etwas mehr und länger schneien können. Doch Schneekanonen sicherten vielerorts das Ski-Vergnügen - und wo nicht, machte die Sonne einiges wett. 

Für die meisten ist die Saison spätestens Ende März vorbei. Sollte es noch mal richtig schneien, gibt es mancherorts aber eine Verlängerung. »Wir lassen die Lifte auf, so lange es geht«, so Julian Probst, der Geschäftsführer der Feldbergbahnen. Das sieht man auch bei Skiliften im Nordschwarzwald so, wie dem Unterstmatt oder dem Seibelseckle.

Winterwetter am Feldberg im Schwarzwald
So perfekt war es oft nur mit menschlicher Nachhilfe für Frau Holle. (Archivfoto) Foto: Philipp von Ditfurth/DPA
So perfekt war es oft nur mit menschlicher Nachhilfe für Frau Holle. (Archivfoto)
Foto: Philipp von Ditfurth/DPA

Vom Schnee am ehesten verwöhnt ist traditionell der Feldberg, der mit 1.493 Metern höchste Berg im Schwarzwald. Die dortigen Liftbetreiber freuten sich vor allem über ein gutes Weihnachtsgeschäft und auch über die Faschingsferien. Probst spricht von einer relativ kurzen, aber schönen Saison, die mit über 90 Skitagen bis Mitte März deutlich besser gewesen sei als in den vergangenen zwei Jahren. Die Lifte sind noch in Betrieb - auch dank technischer Beschneiung.

Schnee in Baden-Württemberg
Zur Not halfen Maschinen Frau Holle. (Archivfoto) Foto: Philipp von Ditfurth/DPA
Zur Not halfen Maschinen Frau Holle. (Archivfoto)
Foto: Philipp von Ditfurth/DPA

In tieferen Lagen wie bei den Skiliften Hofsgrund auf dem 1.284 Meter hohen Schauinsland im Südschwarzwald war die Anzahl der Betriebstage dagegen »unterdurchschnittlich«. Dort schmolz der Schnee nach gutem Start zu schnell wieder weg. Noch will man aber auch dort die Saison nicht als beendet erklären.

Selbst wenn es rund um die präparierten Pisten herum schon grünt: »Die Saison ist befriedigend gelaufen, auch dank der Beschneiungsanlage - ohne hätten wir vielleicht zehn Tage in Betrieb gehen können; mit waren es Stand heute 52 Tage«, so Mitte der Woche das Fazit von Heiko Fahrner vom Unterstmatt im Nordschwarzwald. 

Sonnenaufgang in Baden-Württemberg
Auch wenn es ringsum schon grünte, war auf beschneiten Pisten Skifahren möglich. (Archivfoto) Foto: Philipp von Ditfurth/DPA
Auch wenn es ringsum schon grünte, war auf beschneiten Pisten Skifahren möglich. (Archivfoto)
Foto: Philipp von Ditfurth/DPA

»Alles perfekt«, ist die Saisonbilanz von Markus Huber vom Seibelseckle an der Schwarzwaldhochstraße. Vor allem von Weihnachten schwärmt er - und vom oft tollen Wetter. Huber spricht nach fast 70 Skitagen vom besten Jahr seit der Corona-Pandemie.

Im Allgäu blickt die Tourismus-Gesellschaft auf eine gute Skisaison zurück, da schon Ende November die ersten Skigebiete öffneten und es viele Sonnentage gab. »Die geöffneten Skigebiete waren gut ausgelastet«, so eine Sprecherin. Dank einem »Early-Bird-Ticket« konnten sich Skifans etwa bei den Oberstdorf-Kleinwalsertal-Bergbahnen schon frühmorgens (ab 7.45 Uhr) austoben und später auf dem Liegestuhl entspannt in der Sonne liegen. 

Skifahren im Schwarzwald
Für viele endet eine gute Skisaison. (Archivfoto) Foto: Philipp von Ditfurth/DPA
Für viele endet eine gute Skisaison. (Archivfoto)
Foto: Philipp von Ditfurth/DPA

»Auch die Skischulen sind happy«, sagt die Allgäu-Sprecherin. Noch nie seien so viele Kurse gegeben worden wie dieses Jahr. 

Auf der Schwäbischen Alb waren die Skihänge früher wieder grün als anderswo und die Lifte damit geschlossen. »Für die allermeisten Skiliftbetreibenden der Schwäbischen Alb war 2024/2025 leider eine schwache Saison«, so eine Sprecherin des Schwäbische Alb Tourismusverbandes. 

Schon früher habe es an Schnee gefehlt, der Klimawandel sorge nun für noch weniger Betriebstage der Skilifte. Ohne künstliche Beschneiung werde es hinsichtlich Wintersport in den Mittelgebirgen zunehmend schwieriger, fürchtet die Tourismus-Sprecherin. 

Wetter in Baden-Württemberg
Solche Schneetage gab es nicht genug auf der Alb. (Archivfoto) Foto: Thomas Warnack/DPA
Solche Schneetage gab es nicht genug auf der Alb. (Archivfoto)
Foto: Thomas Warnack/DPA

Einige Betreiber auf der Alb setzen schon jetzt auf kreative Lösungen: So zaubert die Wintersport-Arena Holzelfingen durch »Snowfarming« Bilderbuch-Pisten. Dabei wird Schnee von benachbarten Wiesen und Feldern in großen Mengen zusammengeschoben und auf die Pisten gebracht. Bei der Wintersport-Arena war man so ganz zufrieden.

Liftbetreiber hoffen, dass es trotz Klimawandels Wintersport noch lange gibt im Land. Bei den Skiliften Unterstmatt ist man überzeugt, dass der Liftbetrieb im Nordschwarzwald auch noch in den nächsten 10 bis 20 Jahren möglich sein wird. Bei den höher gelegenen Feldbergbahnen geht man von mindestens 20 bis 30 Jahren aus. Für Geschäftsführer Probst ist es für die Zukunft entscheidend, dass man »mit effizienter Beschneiung« gut aufgestellt ist. Das habe schon die auslaufende Saison gezeigt.

© dpa-infocom, dpa:250316-930-404968/1

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