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Experte: Wegen Schul- und Kitaöffnung mehr Kinder infiziert

Der politische Druck, den Kindern wieder das Lernen in der Schule und nicht nur zu Hause zu ermöglichen, war groß. Seit mehreren Wochen wird wieder zunehmend vor Ort gebüffelt. Nicht ohne Folgen für die Zahl der Infektionen, wie Daten des Landesgesundheitsamts zeigen.

Erzieherin spielt mit Kindern
Eine Erzieherin spielt in einer Kita mit Kindern. Foto: Uwe Anspach/dpa/Symbolbild
Eine Erzieherin spielt in einer Kita mit Kindern. Foto: Uwe Anspach/dpa/Symbolbild

STUTTGART. Die Öffnung von Schulen und Kitas im Südwesten hat laut Daten des Landesgesundheitsamts zu einem deutlichen Anstieg der Corona-Fallzahlen bei Kindern und Jugendlichen geführt. »Der Anteil der Infektionen bei den Kindern und Jugendlichen hat zuletzt deutlich zugenommen und liegt nun bei etwa 20 Prozent aller Infektionen«, sagte der Leiter des Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie beim Landesgesundheitsamt, Stefan Brockmann, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Zunahme bei Kindern und Jugendlichen sei auf die Öffnung von Kitas und Schulen zurückzuführen, so Brockmann. Seit der Öffnung der Einrichtungen sehe man wieder mehr Infektionen.

Diese Entwicklung ist aus Sicht des Arzts Brockmann nicht überraschend. »Wenn wir Kitas und Schulen öffnen, müssen wir auch höhere Infektionszahlen in Kauf nehmen.« Auf Entschluss der Landesregierung waren zahlreiche Schüler zum 22. Februar wieder an die Schulen im Land zurückgekehrt, zunächst nur im Wechselunterricht. Seit vergangenen Montag sind Fünft- und Sechstklässler wieder im Präsenzunterricht, Grundschulen gingen zum Regelbetrieb über. In Kitas und Kindergärten war dies bereits seit Ende Februar der Fall.

Dass die Fallzahlen derzeit landesweit ansteigen, ist für Brockmann aber klar auf die Virusvarianten zurückzuführen. »Wenn wir uns die Infektionen genauer anschauen, sehen wir, dass die Übertragungen mit den bisherigen Varianten des Virus stagnieren oder zurückgehen«, sagte Brockmann. Die Infektionen mit den neuen Virusvarianten stiegen dagegen stark an. Es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass sich die Infektionslage entspanne. (dpa)