STUTTGART. Das vom Kreis Esslingen als Corona-Infektionsherd bezeichnete DHL-Frachtzentrum wird vorerst nicht geschlossen. Mitarbeiter des Gewerbe- und Gesundheitsamts kamen nach einer Besichtigung am Donnerstag zu diesem Ergebnis, wie das Landratsamt am Freitag mitteilte. »Die Maßnahmen zum Arbeitsschutz, insbesondere die zum Infektionsschutz, gehen über die erforderlichen Maßnahmen hinaus«, teilte eine Beamtin der Gewerbeaufsicht mit.
In dem Frachtzentrum in der Gemeinde Köngen arbeiten laut Behördenangaben viele Flüchtlinge, die in Gemeinschaftsunterkünften in der Nähe wohnen. Von 250 Tests auf das Coronavirus bei den Mitarbeitern des Frachtzentrums waren nach Angaben des Kreises am Donnerstagnachmittag mindestens 76 positiv ausgefallen. Die positiv getesteten Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen hätten sich unmittelbar nach Bekanntwerden der Infektionsfälle in Quarantäne begeben, hatte ein DHL-Sprecher versichert.
Der Kreis Esslingen lag am Donnerstag weiter über der Kennziffer von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Der Wert stieg am Abend sogar auf 54,6, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. (dpa)