STUTTGART. Nach mehreren anderen Bundesländern sind nun auch in Baden-Württemberg die ersten Dosen des neuen Corona-Impfstoffs von Novavax verabreicht worden. Im Klinikum Stuttgart traf die länger ersehnte Ware am Dienstagmittag ein und wenige Stunden später erfolgten bereits die ersten Impfungen damit. Insgesamt wurden zum Start 60 Termine im Klinikum vergeben. Am Mittwoch würden weitere 300 Menschen mit dem Präparat geimpft, sagte eine Sprecherin.
Den ersten Schutz mit dem neuen Mittel Nuvaxovid habe eine Pflegefachkraft erhalten, die Medikamente einnehme und deshalb trotz mehrerer Impfungen bisher keine Antikörper entwickelt habe. »Jetzt setzt sie ihre ganze Hoffnung auf den Proteinimpfstoff«, sagte die Sprecherin.
In Hamburg, Schleswig-Holstein und im Saarland waren die ersten Impfungen mit dem Präparat der US-Firma Novavax bereits am vergangenen Samstag angeboten worden. Weitere Bundesländer folgten am Montag.
Das Vakzin soll zunächst bundesweit vorrangig ungeimpften Beschäftigten im Gesundheitswesen angeboten werden. In der Branche greift bald eine einrichtungsbezogene Impfpflicht. Ungeimpfte Mitarbeiter etwa von Kliniken und Pflegeheimen müssen sich vor ihrem Inkrafttreten am 16. März immunisieren lassen, um weiter arbeiten zu dürfen.
Die rot-grün-gelbe Bundesregierung hofft, dass der Novavax-Impfstoff der Impfkampagne Schwung verleiht. »Ich hoffe sehr, dass der Impfstoff viele skeptische Menschen noch überzeugen kann, sich impfen zu lassen«, sagte auch der Amtschef des Gesundheitsministeriums, Uwe Lahl. Trotz der Lockerungen müsse die Impflücke verkleinert werden, um nicht erneut einen einschneidenden Corona-Winter zu erleben.
Das Mittel wurde als fünfter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen - für Menschen ab 18 Jahren. Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Der Proteinimpfstoff basiert auf einer anderen Technologie als die bisher zumeist eingesetzten mRNA-Corona-Präparate von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben.
Baden-Württemberg hat nach Angaben Lahls rund 192 000 Dosen erhalten und liefert sie bis Donnerstag an die Stadt- und Landkreise aus. Diese legen dann eigenständig fest, ab wann damit geimpft wird. (dpa)