Der Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg kommt weiter nur sehr stockend voran. Nach Angaben des Umweltministeriums gingen in diesem Jahr bis Anfang Dezember nur acht neue Windräder im Südwesten in Betrieb. Sechs weitere Anlagen seien gebaut worden, aber bislang nicht offiziell in Betrieb. Im Vorjahr waren laut früheren Angaben des Ministeriums 16 neue Anlagen gebaut worden. Zuerst hatte der Südwestrundfunk berichtet.
Laut Umweltministerium haben die insgesamt 14 neuen Windräder eine Leistung von knapp 62 Megawatt, genauso viel wie die neu gebauten Windräder im Vorjahr. Man rechne damit, dass bis Jahresende noch die eine oder andere Anlage fertig werde und gehe deswegen von einem positiven Trend aus, teilte das Ministerium mit.
Umweltministerin bleibt optimistisch
Bis 2030 sollen im Land Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 6,1 Gigawatt installiert sein. Derzeit sind 1,8 Gigawatt in Betrieb. Aus Sicht von Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) ist das Ziel noch erreichbar. 882 Anlagen seien derzeit in Planung, 157 bereits genehmigt.
»Die Behörden erledigen ihre Aufgaben zügig und unter Hochdruck. Jetzt muss die Energiebranche nachziehen und bauen«, sagte die Grünen-Politikerin. »Der allgemeine Boom der Windkraft sorgt allerdings dafür, dass neue Anlagen derzeit vorrangig in topografisch einfacheren Regionen entstehen.«
Die Landesregierung hatte zuletzt immer wieder die Ziele zum Windkraftausbau zurückschrauben müssen. Ursprünglich hatte Grün-Schwarz im Koalitionsvertrag als Ziel vereinbart, bis 2026 die Voraussetzungen für den Bau von 1.000 neuen Windrädern im Land zu schaffen. Diese Zahl hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann schon länger einkassiert. Ende 2022 hatte der Grünen-Politiker dann das Ziel ausgegeben, im Jahr 2024 100 neue Windräder zu bauen. Dieses Ziel hatte er Anfang des Jahres wieder infrage gestellt.
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