STUTTGART. Das Landesgesundheitsamt hat erstmals Zahlen für sogenannte Corona-Impfdurchbrüche in Baden-Württemberg ermittelt. Demnach sind zwischen Donnerstag vergangener Woche und diesem Donnerstag etwa 670 Menschen an Covid-19 erkrankt, die entweder zweimal oder mit Johnson&Johnson geimpft waren, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit. Das entspricht einer Sieben-Tages-Inzidenz von 10,1 (Stand Donnerstag 12.00 Uhr). Für diese Berechnung wird die Zahl der trotz Impfung Erkrankten mit der Zahl der schon vollständig Geimpften in Bezug gesetzt. In Baden-Württemberg haben etwa 6,5 Millionen Menschen den vollständigen Impfschutz.
Zum Vergleich: Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Ungeimpften liegt demnach bei 122,5. Das entspricht über 4000 Erkrankten bei etwa 4,5 Millionen Menschen, die noch nicht geimpft sind. Die Zahlen zeigten, wie wichtig es sei, sich impfen zu lassen, erklärte Stefan Brockmann, Chef-Virologe des Landesgesundheitsamts, der dpa. Dass es zu einigen Impfdurchbrüchen komme, sei bei der geschätzten Wirksamkeit der Impfstoffe von durchschnittlich 90 Prozent normal.
Das Gesundheitsministerium erklärte dazu, der Anstieg der Inzidenz auf mittlerweile 68,1 sei zu erwarten gewesen und werde sich wegen der grassierenden Delta-Variante fortsetzen. Hauptgrund sei, dass immer noch zu wenige Menschen geimpft seien. "Denn das Virus verbreitet sich derzeit fast nur unter der nicht-geimpften
Bevölkerung. Auch auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg liegen derzeit überwiegend Corona-Patientinnen und Patienten, die keinen Impfschutz haben", sagte ein Sprecher. (dpa)