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Doch kein Löwenherz-Friedenspreis für Wagenknecht

Die Auszeichnung geht jährlich einmal an Menschen, die sich für eine friedliche Welt einsetzen. Doch dieses Jahr fällt die Verleihung aus. Denn es gab Knatsch.

Bündnis Sahra Wagenknecht
Auf dem ersten Parteitag des BSW war auch die Verleihung des diesjährigen Löwenherz Friedenspreis an die Gründerin Sahra Wagenknecht bekannt geworden. Doch daraus wird nichts. (Archivbild) Foto: Kay Nietfeld/DPA
Auf dem ersten Parteitag des BSW war auch die Verleihung des diesjährigen Löwenherz Friedenspreis an die Gründerin Sahra Wagenknecht bekannt geworden. Doch daraus wird nichts. (Archivbild)
Foto: Kay Nietfeld/DPA

Parteigründerin Sahra Wagenknecht bekommt nun doch nicht den Löwenherz Friedenspreis 2024. Die für August angekündigte Preisverleihung sei abgesagt, teilte die Organisation Human Projects mit, die den Preis seit 2016 vergibt. Bisher wurden etwa der Liedermacher Konstantin Wecker, der früheren sowjetische Staatschef Michael Gorbatschow und der Dalai Lama ausgezeichnet.

Wagenknecht habe darum gebeten, die Preisverleihung in Leipzig auf November zu verschieben, erläuterte Organisator Karsten Enz. Begründet habe die Chefin des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) dies damit, dass sie »in dem Festakt eine mögliche Gefahr für Ihren Erfolg bei den im September stattfindenden Landtagswahlen« sehe. 

»Das können wir natürlich nicht machen«, sagte Enz der Deutschen Presse-Agentur. »Dann passt das nicht zusammen.« Der Friedenspreis werde deshalb in diesem Jahr gar nicht vergeben. Dies geschehe auch aus Respekt vor den Leistungen der bisherigen Preisträger für Frieden und Versöhnung.

Kritik an Eintrittspreisen

Wagenknecht wies die Darstellung auf Anfrage zurück: »Ich habe selbstverständlich nicht deshalb um Verschiebung gebeten, weil die Verleihung des Löwenherzpreises sich nachteilig auf den BSW-Wahlkampf in Sachsen ausgewirkt hätte.« Die Friedensfrage sei für das BSW zentral. Doch sei die Organisation der Veranstaltung »nicht überzeugend« verlaufen. Vor allem die relativ hohen Eintrittspreise seien »für einen öffentlichen Auftritt von mir eine Woche vor der Landtagswahl schwer vermittelbar« gewesen.

Dass Wagenknecht den Preis bekommen soll, war im Januar bekanntgeworden. Im vergangenen Jahr hatte der Sänger der Band Die Prinzen, Sebastian Krumbiegel, den Preis abgelehnt. Erhalten hatte die Auszeichnung dann die damals ebenfalls ausgewählte Journalistin Gabriele Krone-Schmalz.

Die Hilfsorganisation Human Projects mit Sitz in Baden-Württemberg würdigt mit »Löwenherz« Menschen, die sich besonders für eine friedliche Welt einsetzen. Die Aufgabe der Preisträger ist es, ein Projekt auszuwählen, das gegen Armut, Hunger, Durst und Gewalt wirkt und diesem das Preisgeld zukommen zu lassen. 

© dpa-infocom, dpa:240729-930-187753/1