EMPFINGEN. Eigentlich war es nur als reine Fasnet-Persiflage auf die Loveparade gedacht. Doch was die ersten Hundert närrischen Raver 1998 auf die Beine gestellt hatten, wurde zur Erfolgsgeschichte. Schon im Sommer kamen 1.500 Techno-Fans, die neben zwei Boxen-bestückten Trucks durch die Hauptstraße des beschaulich-katholischen Dorfes am südlichen Rand des Kreises Freudenstadt liefen. Platten wurden aufgelegt, es schallte aus einer 2.000-Watt-Anlage, es wurde getanzt und die Anwohner schauten amüsiert-staunend zu.
Jetzt am Samstag wurde die Gemeinde an der Autobahnausfahrt wieder zum Mekka der Raver aus ganz Süddeutschland und der Schweiz. Das kleine Fest ist zum generationsübergreifenden Großevent geworden. Rund 7.500 Besucher fluteten das Dorf. Mittlerweile tuckern sechs Trucks durch die Durchgangsstraße – und jede der 30.000 Watt lauten Anlagen lässt die Fensterscheiben vibrieren. Eine regelrechte Partymeile.
Gestartet wurde am Nachmittag am Ortsrand Richtung Horb, gute anderthalb Stunden später kam der Konvoi mit der tanzenden Masse auf dem ausverkauften Festivalgelände an. An der zwei Kilometer langen Strecke hatten sich die Einwohner die besten Plätze gesichert. Wummernde Bässe stören selbst die Ältesten des Dorfes nicht mehr. Sie sitzen im Gartenstuhl, um das Spektakel nicht zu versäumen. Das verwundert nicht, zumal Empfingen eine alte Fasnetshochburg ist, in der es seit Menschengedenken ein buntes Narrentreiben gibt. (GEA)