STUTTGART. Die Corona-Pandemie hat nach Beobachtung der DGB-Frauen im Land die Geschlechterungerechtigkeit weiter verschärft. Sei es, dass Frauen als Erzieherinnen oder Verkäuferinnen nicht von Zuhause aus arbeiten konnten oder Kita- und Schulschließungen bewältigen mussten: »Frauen haben den Großteil der Lasten während der Pandemie getragen«, sagte Sarah Schlösser, Bezirksfrauensekretärin des DGB Baden-Württemberg. Bei der 22. ordentlichen Bezirksfrauenkonferenz am Samstag in Stuttgart warnte sie zugleich: »Es darf keinen dauerhaften Rückfall in alte Rollenmuster geben.«
Bei der Aufarbeitung der Krise müsse die Geschlechterungerechtigkeit zwingend thematisiert werden. Auch müsse erwerbstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert werden. »Dafür braucht es bezahlbare und qualitativ hochwertige Betreuungsangebote, die Abschaffung des Ehegattensplittings und ganz wesentlich mehr Tarifbindung und passende Weiterbildungsangebote für Frauen«, so Schlösser. (dpa)