Der Bruttospielertrag sei in den Spielbanken in Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart im ersten Halbjahr um 34,5 Prozent auf 24,1 Millionen Euro zurückgegangen, sagte Geschäftsführer Otto Wulferding. »Dies lässt sich im weiteren Verlauf des Jahres nicht mehr aufholen.« Im Jahr 2019 spielten die drei Häuser ein Rekordergebnis in Höhe von 107,2 Millionen ein. Sie überwiesen im vergangenen Jahr 56 Millionen Euro an den Landeshaushalt.
Wegen der Corona-Krise waren die baden-württembergischen Spielbanken vom 13. März an geschlossen. Rund 80 Prozent der Beschäftigten seien in Kurzarbeit gewesen, sagte Wulferding. Ende 2019 wurden knapp 600 Menschen beschäftigt. Seit dem 25. Mai können Spieler wieder ihr Glück an den Tischen versuchen. Das Automatenspiel habe schon etwas früher geöffnet.
Beim Spielbetrieb gelten aber strenge Hygiene- und Abstandsregeln. Den Gästen wird am Eingang die Temperatur gemessen und sie müssen eine Maske tragen. Ebenso die Mitarbeiter. An den Spieltischen seien Acrylscheiben angebracht. Dort dürften die Masken abgelegt werden. Die Karten und Kugeln werden regelmäßig desinfiziert, berichtete Wulferding weiter.
Erfreulich sei, dass gerade viele Stammgäste zu Beginn der Wiedereröffnung wiederholt zu Besuch gewesen seien und so dazu beitrugen, dass der Spielbetrieb wieder in Schwung kam. »Allerdings vermissen wir immer noch viele Besucher aus dem benachbarten Ausland oder Messebesucher und Geschäftsreisende.« Und beim Standort in Stuttgart komme hinzu, dass die Musicals im SI-Centrum immer noch nicht spielten und das Kino erst kürzlich wieder geöffnet habe. So spüre man, dass deren Besucher, die sonst immer gerne einen Abstecher in die Spielbank gemacht haben, fehlten, erzählte Wulferding.
Der Ertrag im Automatenspiel sei geringer gewesen als im klassischen Spiel. Das Automatenspiel sei schon vor der Corona-Pandemie sehr beliebt gewesen. Die Glücksspielanbieter im Internet hätten dagegen stark von der Pandemie profitiert, ärgerte sich Wulferding. Die in einer rechtlichen Grauzone agierenden Internet-Anbieter sind den konzessionierten Spielbanken ein Dorn im Auge – nicht erst seit Corona. (dpa)