Als konkretes Beispiel für den Einsatz von KI verwies Rückert auf das Bosch-Sensorsystem SoundSee, das seit Ende 2019 im Weltall unterwegs ist, um in der Raumstation ISS ungewöhnliche Geräusche herauszufiltern. Mithilfe von KI-Algorithmen werden die Geräusche analysiert, um herauszufinden, wann eine Wartung erforderlich ist.
Die KI-gestützte Geräusch-Analyse soll künftig auch als Diagnosewerkzeug in der Kindermedizin genutzt werden. Die Sensoren und Algorithmen sollen so angepasst werden, dass sie Lungenkrankheiten wie Asthma schon in jungen Jahren erkennen können, indem sie Atemmuster abhören und auswerten. »Mit innovativer Technologie die Gesundheit von Kindern verbessern - das verstehen wir unter Hightech«, sagte Mike Mansuetti, Präsident von Bosch in Nordamerika.
Neben der künstlichen Intelligenz setze Bosch vor allem auf Vernetzung, sagte Rückert. Mit Start des Jahres seien alle elektronischen Produktklassen von Bosch vernetzbar. So verzeichne das Geschäft mit Geräten für das smarte Zuhause ein starkes Wachstum. »Allein der Absatz mit vernetzbaren Elektrowerkzeugen, Hausgeräten und Heizungen hat sich binnen eines Jahres um die Hälfte gesteigert - von vier Millionen im Jahr 2020 auf mehr als sechs Millionen Stück 2021«, sagte Rückert.
Bosch digitalisiere sein Kerngeschäft, um den Kundennutzen zu erhöhen. Die Erkenntnisse aus der Analyse der Daten und die Vernetzung sollen dazu beitragen, die Produkte kontinuierlich zu verbessern. So könne die Leistungsfähigkeit von E-Bikes mit Bosch-Technik durch Updates via Mobilfunk auch nach dem Verkauf verbessert werden.
Bosch verspricht sich von der Strategie auch eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Ergebnisse. »Künftig wollen wir aus jedem Umsatz mit digitalen Produkten auch einen Serviceumsatz ableiten«, sagte Rückert. Mit dem Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI) habe das Unternehmen im Bereich der KI an sieben Standorten eine starke Einheit aufgebaut, die bereits einen positiven Ergebnisbeitrag von rund 300 Millionen Euro leiste.
Bosch hatte seine CES-Pressekonferenz ursprünglich in Las Vegas als Präsenzveranstaltung geplant, war wegen der aktuellen Entwicklung aber auf eine Onlinekonferenz ausgewichen. Das deutsche Unternehmen ist auf der Technikmesse aber mit einem Stand vertreten. (dpa)