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Bevölkerungsschützer hoffen auf Corona-Effekt bei Bürgern

BBK-Präsident Christoph Unger
Christoph Unger, Präsident des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild
Christoph Unger, Präsident des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild

BONN. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hofft, dass die Corona-Pandemie das Krisenbewusstsein der Deutschen schärft. »Wir können derzeit noch nicht wissenschaftlich belegen, ob die Corona-Krise eine Verhaltensänderung mit sich bringt«, sagte der Präsident des Bundesamts, Christoph Unger, der Deutschen Presse-Agentur. »Aber wir wünschen es uns und wir arbeiten dafür.«

Es gebe noch viel zu tun in der Krisenvorsorge, sagte Unger. Der BBK-Präsident ist überzeugt, dass sich Katastrophenfälle künftig häufen werden - schon wegen des Klimawandels. Erdbeben, Hochwasser, Stromausfälle - die Menschen müssten für den Notfall vorsorgen. »Die Deutschen vertrauen sehr stark darauf, dass der Staat immer zur Hilfe kommt.« So hätten die wenigstens Menschen Vorräte für zehn Tage zuhause, wie es das Bundesamt empfiehlt. Wer keine Reserven daheim habe, der kaufe dann panisch Klopapier wie zu Hochzeiten der Corona-Krise.

Das BBK unterstützt es, wenn Menschen sich auf Katastrophen-Szenarien vorbereiten. Klar wolle er keine Panik schüren, sagte Unger. Aber: »Wir dürfen die Menschen nicht einlullen.« Er fühle sich in seiner Rolle manchmal wie die Figur Kassandra aus der griechischen Mythologie. »Die hat ja auch immer auf irgendwelche Dinge hingewiesen - und keiner hat ihr geglaubt.«

Am 10. September soll es den ersten bundesweiten Warntag seit Ende des Kalten Krieges geben, vom BBK organisiert. An diesem Tag würden die unterschiedlichsten Warnmittel wie Sirenen, Apps aber auch digitale Werbetafeln bundesweit ausgelöst. (dpa)

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