STUTTGART. Der Ausbau der Radschnellwege kommt in Baden-Württemberg nur langsam voran. Bisher wurden zwar für rund 50 Strecken mit einer Gesamtlänge von 1.000 Kilometern Machbarkeitsstudien durchgeführt, wie das Verkehrsministerium in Stuttgart mitteilte. Aber: »Der Bau von Radschnellwegen gleicht dem Bau von Straßen, was häufig ein Planfeststellungsverfahren mit sich bringt.« Um das größtmögliche Potenzial an Radfahrenden zu erreichen, sei deshalb eine detaillierte Variantenprüfung notwendig.
Bei zwölf Projekten werde die Planung durch den Bund gefördert. Damit sei das Land Vorreiter bei der Umsetzung von Radschnellwegen. Der Landesverband des Allgemeinen Deutscher Fahrrad-Clubs (ADFC) zeigte sich trotz der komplexen Planungen zufrieden. Landesvorsitzende Gudrun Zühlke sagte: »Natürlich würden wir Radfahrenden die Radschnellverbindungen am liebsten sofort nutzen können.« Diese entstünden jedoch nicht im luftleeren Raum, sondern in den am dichtesten besiedelten Gebieten im Land. Damit sei klar, dass bei der Realisierung ein hoher Aufwand entstehe, insbesondere dort, wo größere Bauwerke wie Brücken notwendig seien.
Das Land Baden-Württemberg plant und baut drei Radschnellwege als Pilotprojekte und treibt eigenen Angaben zufolge fünf weitere Radschnellwege im Raum Tübingen, Karlsruhe und Freiburg in eigener Regie voran. Zu den Pilotprojekten zählen: Heidelberg - Mannheim, Heilbronn - Neckarsulm - Bad Wimpfen und Plochingen - Stuttgart.
Unterstützt werden durch das Land darüber hinaus folgende Radschnellwege in kommunaler Trägerschaft: Fellbach - Schorndorf, Lörrach - Schopfheim, Waiblingen - Ludwigsburg, Gengenbach - Offenburg, Friedrichshafen - Baindt und die Brücke des bereits umgesetzten Radschnellweges bei Böblingen.
Das Bundesverkehrsministerium stellt jährlich bundesweit 25 Millionen Euro zur Förderung von Radschnellwegen zur Verfügung. Das Land habe bereits rund sechs Millionen an Mitteln gegeben. Ziel ist es, bis 2030 landesweit 20 Radschnellwege zu bauen. (dpa)