Ein Leitgedanke von Akabus: Identitäten erhalten
Wenn alte Stadthäuser lebendig bleiben, dann geben sie einer Innenstadt Charakter. »Wir versuchen, bei unseren Projekten die Identität historischer Wohnviertel zu erhalten«, beschreibt Ditmar Olszewski den Leitgedanken von Akabus. Von abbruchgefährdeten Wohnhäusern bis zu klassifizierten Kulturdenkmälern nehmen sich die Planer der Stuttgarter Unternehmensgruppe heiklen Bausubstanzen an. Ihr Ziel dabei: Die Gebäude dem zeitlichen Verfall entziehen und zugleich komfortablen, modernen Wohnraum schaffen.
Ein großes Maß an Expertise
Dabei werden historische Gebäude von Bauträgern nicht immer als »dicke Fische« gesehen. Denkmalschutzauflagen und eine marode Bausubstanz machen die Sanierung oft zu einer komplexen Aufgabe, bei der das Endprodukt – eine markttaugliche Immobilie – sehr viel mehr Aufwand und Expertise erfordert, als ein Neubau auf der grünen Wiese.
Der Bauträger muss in engem Kontakt zu Denkmalbehörde und Kommune stehen und zugleich moderne Wohnansprüche sowie Klimaschutzauflagen im Blick behalten. Für den Akabus-Geschäftsführer sind gerade das jedoch spannende Aspekte von Projekten, die am Ende vor allem eines sind: einzigartig und unverwechselbar.
Finanzielle Vorteile für Investoren
»Ein großer Vorteil ist es, wenn Städte ihre historischen Viertel als Sanierungsgebiete ausschreiben«, erklärt Olszewski. Wie in Reutlingen, wo vor einigen Jahren große Teile der Innenstadt flächendeckend zum Sanierungsgebiet erklärt wurden. »Ein Glücksfall«, so der Altbauspezialist. Denn die Achalmstadt habe ein besonderes Potenzial: »Die meisten Wohnhäuser im Zentrum sind 150 Jahre und mehr alt«.
Kommunale Sanierungsgebiete bringen künftigen Investoren finanzielle Vorteile, erklärt er. »Wer eine Immobilie in einem Sanierungsgebiet vor der Modernisierung erwirbt, kann die Kosten für die Modernisierung über zwölf Jahre im Rahmen der Steuererklärung bei seinem Finanzamt geltend machen«, erklärt Olszewski.
Sensibel sanierte Unikate
Diesen Aspekt nutzt der Immobilienspezialist, um hochwertige Kulturdenkmale dem Zahn der Zeit zu entreißen und Symbiosen aus Alt und Modern zu schaffen. »Ein Altbau ist im Gegensatz zu einem neuen Gebäude nicht reproduzierbar. Der Investor kauft ein Unikat«. Ein Beispiel: die Reutlinger Hofstattstraße 24 und 26 bis 28. Hier wurden dreiundzwanzig Einheiten in Handwerker- und Händlerhäusern aus dem 15. Jahrhundert geschaffen. Direkt zwischen zentralem Omnibusbahnhof und Marktplatz hat das Ensemble den Charakter eines abgeschlossenen Miniquartiers erhalten, in dem die Bewohner mit großzügigen Balkonen, Stellplätzen und verkehrsfreiem Hinterhof alle Vorzüge einer ruhigen Wohngegend genießen.
Dabei wurde auf die Wiederherstellung der überlieferten Fassade genauso geachtet wie auf die Erhaltung des ursprünglichen Treppenhauses mit Holzgeländer und originalen Bodenfliesen.
»Die bauliche Qualität wurde erhalten. Entstanden sind hochwertige Wohnungen mit historischem Flair«, so der Immobilienfachmann.
»Wir glauben, die Erhaltung von Innenstädten ist eine besonders wichtige Aufgabe von Stadtverwaltungen und Investoren. Mit jedem abgerissenen Altbau geht ein Stück urbane Identität verloren«, mahnt Olszewski. »Schauen Sie nach Heilbronn, Singen oder Friedrichshafen – hier sind durch den Zweiten Weltkrieg in den Innenstädten viele historische Gebäude zerstört worden. Im Gegenzug erleben sensibel sanierte Gebiete in Innenstädten eine deutliche Aufwertung«, findet er. »In hochwertigen Wohnungen leben Menschen, die auch gern vor Ort einkaufen und ausgehen«.
Seit 2008 hat Akabus bislang dreiundzwanzig Gebäude in Reutlingen realisiert. Weitere Betätigungsgebiete des Altbausanierers liegen in Stuttgart dem Kreis Ludwigsburg und Leipzig.