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Schmierereien mit Nazi-Symbolen in Hohenstein-Bernloch

Schmierereien mit Nazi-Symbolen sorgten am Samstag in Hohenstein-Bernloch für Aufregung. Fahrzeuge, Verkehrsschilder und Häuser wurden besudelt, unter anderem mit dem Hakenkreuz.

Der Werbelastwagen der Pizzeria »Brechhölzle« in Bernloch wurde wüst beschmiert.
Der Werbelastwagen der Pizzeria »Brechhölzle« in Bernloch wurde wüst beschmiert. Foto: Maria Bloching
Der Werbelastwagen der Pizzeria »Brechhölzle« in Bernloch wurde wüst beschmiert.
Foto: Maria Bloching

HOHENSTEIN-BERNLOCH. Eine böse Überraschung erlebte Pizzabäcker Nello De Vita vom »Brechhölzle« in Bernloch am Samstagmorgen: Der Lastwagen, der auf dem Parkplatz unterhalb seiner Pizzeria Werbung für seinen Betrieb macht, ist in der Nacht von Unbekannten wüst beschmiert worden. De Vita fühlt sich persönlich betroffen, glaubt aber nicht, dass diese Schmierereien expliziert gegen Ausländer gerichtet sind, sondern hauptsächlich ein Ausdruck für Dummheit und Bösartigkeit. »Ich erkenne das Hakenkreuz und das Datum 1998, aber den Rest versteh ich nicht«, sagte er.

Als De Vita am Morgen die Verwüstungen entdeckt und erfahren hat, dass auch der benachbarte Fahrzeughändler von Schmierereien auf Autos, Lastwagen und Anhängern sowie eine Bushaltestelle in der Ortsmitte und auch einige Privathäuser betroffen sind, machte De Vita die Tat über WhatsApp öffentlich und schaltete die Polizei ein. »Ich habe Anzeige erstattet, jetzt wird nach den Tätern gefahndet. Vielleicht finden sich ja auch noch Zeugen«, hofft er.

Auch Verkehrsschilder, Häuser und Fahrzeuge sind von den Tätern beschmiert worden.  FOTOS: BLOCHING
Auch Verkehrsschilder, Häuser und Fahrzeuge sind von den Tätern beschmiert worden. FOTOS: BLOCHING
Auch Verkehrsschilder, Häuser und Fahrzeuge sind von den Tätern beschmiert worden. FOTOS: BLOCHING

Bei den Schmierereien handelt es sich laut Bürgermeister Jochen Zeller, der sich am Nachmittag vor Ort selbst ein Bild machte, nicht einfach um Graffiti, sondern um wüste Sachbeschädigung und um verfassungsfeindliche Äußerungen. »Die merkwürdigen Symbole und Schriftzüge müssen erst einmal genau untersucht werden. Vielleicht gab es etwas in der Art ja schon anderswo«, meinte Zeller und bezeichnete die Tat als »extrem und beschämend«. Schließlich sei durch diese illegale Beschmierung eine mutwillige Beschädigung von öffentlichem und privatem Eigentum erfolgt.

Zeller hofft auf Aufklärung und will am Montag Kontakt mit der Polizei aufnehmen. Diese verfolgt konsequent angezeigte Graffiti-Schmierereien. Auf die Täter kommen neben den strafrechtlichen Folgen auch erhebliche zivilrechtliche Folgen zu. Die Regressforderungen, für die ein Sprayer nach der Tat 30 Jahre lang zur Kasse gebeten werden kann, können unter Umständen mehrere tausend Euro betragen.

Nach Angaben der Polizei waren Hauswände, Garagentore, Laternen, Verkehrszeichen sowie einzelne Fahrzeuge betroffen. Bislang wurden etwa 20 Graffitis festgestellt. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass die Farbschmierereien im Zeitraum Freitag, 22 Uhr, bis Samstag, 7.30 Uhr, stattgefunden haben. Der Sachschaden kann bislang noch nicht beziffert werden. Zeugen und weitere Geschädigte werden gebeten, sich unter Telefon 07121 9918 beim Polizeirevier Pfullingen zu melden. (GEA)